„Flexhub“ demonstriert netzdienliche Steuerung von Elektroautos

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Das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Forschungsprojekt „Flexhub“ ist darauf ausgerichtet, durch die Steuerung von Stromverbrauchern die vorhandenen Netzstrukturen effizienter zu nutzen und damit teuren Leitungsausbau zu vermeiden. Daran beteiligt sind auch Kiwigrid, Energiedock und Mitnetz Strom. Sie haben in einer Live-Demonstration nun gezeigt, wie mittels Heim-Energiemanagement-Systems die Elektroautos zur netzdienlichen Nutzung auf einem Flexibilitätsmarkt bereitgestellt werden können. Dabei seien Photovoltaik-Anlagen, Stromspeicher und Ladesäulen über die Energy-Service-Plattform und das Energiemanagementsystem vom Kiwigrid gesteuert worden. Die Daten der dezentralen Anlagen würden dabei in Echtzeit verarbeitet. Energiedock, eine Ausgründung der HAW Hamburg, steuert mit seiner Softwareplattform für die marktgestützte Beschaffung von Flexibilitäten „NEMO.spot“ die Heim-Energiemanagement-Systeme. Als Verteilnetzbetreiber meldete Mitnetz Strom den Bedarf an Flexibilitäten auf der Softwareplattform an an, etwa einen prognostizierten Erzeugungsüberschuss am Folgetag.

Solche zeitlich koordinierten, netzdienlichen Nutzungen steuerbarer Verbrauchseinrichtungen eröffnen Verteilnetzbetreibern, Aggregatoren und Bilanzkreisverantwortlichen verschiedene neue Geschäftsszenarien. Zudem kann damit künftig die Abregelung von Erneuerbaren-Anlagen vermindert oder vermieden werden. „Die erfolgreiche Demonstration mit Kiwigrid und Energiedock beweist, dass die netzdienliche Steuerlogik, die unseren Netzflex Tarif untermauert, auch für die marktdienliche Integration in andere Use-Cases geeignet ist“, sagte Steve Bahn, Mitnetz Strom, Prozess- und Systemmanagement Meter2Cash. „Innerhalb unseres Netzgebietes werden Pilotkunden mit Elektromobilen im Rahmen eines Demonstrators ab diesem Jahr diese Technologie testen.“

Immerhin 6482 Gigawattstunden an erneuerbarem Strom gingen durch die Abregelung von Anlagen 2019 verloren. Zudem entstanden dadurch Kosten in Höhe von rund 710 Millionen Euro, da die Betreiber für die Abregelung ihrer EEG-Anlagen entschädigt und die über die Netzentgelte auf die Stromkunden umgelegt werden. 2020 war die Zahl der Abregelungen nochmals deutlich gestiegen. Ab Herbst 2021 wird das sogenannte Redipatch 2.0 eingeführt.

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