Deutsche Umwelthilfe fordert von Bundesregierung Tempo bei der angekündigten EEG-Revision

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Als die Regierungsparteien Ende 2020 auf letztem Drücker die EEG-Novelle verabschiedeten, ließen sie wegen Dissenzen zwischen Union und SPD einige zentrale Punkte offen – unter anderem, wie stark die Erneuerbaren bis 2030 ausgebaut werden sollen. Stattdessen versprachen sie, bis zum Ende des ersten Quartals 2021 eine Revision der Novelle vorzunehmen. Diese Marke ist in wenigen Wochen erreicht. Ein Entwurf liegt jedoch noch nicht vor. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) verlangt deshalb vom zuständigen Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), Tempo zu machen, so dass die Revision noch im März umgesetzt werden kann.

„Die Energiewende ist in dieser Legislaturperiode quasi zum Erliegen gekommen“, kritisiert DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. Jetzt laufe die große Koalition auch noch Gefahr, die selbst erteilte Frist für einen Neustart der Energiewende zu verpassen. „Dies ist die letzte Chance in dieser Legislaturperiode, Deutschland beim Klimaschutz wieder in Position zu bringen“, so Müller-Kraenner.

Die bisher im EEG festgelegten Ausbaumengen reichen nach Ansicht der DUH keinesfalls aus, um das selbst gesteckte Ziel der Bundesregierung – 65 Prozent Erneuerbaren-Anteil am Strombedarf in 2030 – zu erreichen. Bisher geht die Bundesregierung von einer installierten Leistung in Höhe von 100 Gigawatt Photovoltaik und 71 Gigawatt Windenergie an Land in 2030 aus.

Nach Überzeugung der DUH müssen diese Mengen auf mindestens 150 Gigawatt Photovoltaik und 100 Gigawatt Windenergie an Land erhöht werden. Das sei notwendig, da trotz aller nötigen energiesparenden Maßnahmen der Stromverbrauch in Zukunft ansteigen wird. Technologien wie die Elektromobilität und elektrische Wärmepumpen benötigen zusätzlichen Strom, so die DUH.

Neben der Erhöhung der Ausbauziele seien aber noch weitere Änderungen nötig, um Hemmnisse zu beseitigen. „Um das Vertrauen der Investoren wiederzugewinnen, braucht es noch in dieser Legislaturperiode umfassende Nachbesserungen“, sagt DUH-Bereichsleiter Energie und Klimaschutz Constantin Zerger. So müssten die Erneuerbaren den Status des öffentlichen Interesses erhalten, um ihre gesellschaftliche Bedeutung festzuschreiben. Die DUH hat kürzlich eine detaillierte Analyse zu den sieben wichtigsten Baustellen des EEG vorgelegt.

 

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