Insgesamt 83.300 Wärmepumpen wurden 2019 neu installiert, zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Der leichte Zuwachs geht ganz auf das Konto von Luftwärmepumpen, deren Hersteller mit 66.000 verkauften Geräten ein Plus von neun Prozent verbuchen konnten. Der Absatz erdgekoppelter Systeme inklusive Grundwasser-Wärmepumpen sank um 15 Prozent auf 20.000 Stück. Ihr Anteil an allen neuen Wärmepumpen fiel von 28 auf 23 Prozent. Insgesamt sind in Deutschland nun rund 966.000 Heizungswärmepumpen installiert.
Für 2020 rechnet die Branche mit einem stärkeren Wachstum, da die Bundesregierung die Förderbedingungen verbessert hat. Zudem haben die Unternehmen im letzten Quartal 2019 beobachtet, dass Kunden ihre Investition in Erwartung der neuen Förderung in das neue Jahr verschoben haben – auch das soll dazu beitragen, dass die Zahlen für 2020 deutlich besser ausfallen werden. Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) meldet, dass bereits im Januar spürbar mehr Hausbesitzer und Bauherren, Handwerker und Planer in der Berliner Bundesgeschäftsstelle um Informationen gebeten haben.
Die Bundesregierung unterstützt den Einbau klimafreundlicher Heizungen wie Wärmepumpen seit diesem Jahr mit einem Investitionszuschuss von bis zu 35 Prozent im Neubau und in der Modernisierung. Wird eine Ölheizung ersetzt, werden Wärmepumpen sogar mit bis zu 45 Prozent Erstattung der Investitionskosten gefördert. „Wir begrüßen diese Maßnahme und hoffen auf eine spürbare Lenkungswirkung für die Dekarbonisierung des Gebäudesektors“, erklärt BWP-Vorstandsvorsitzender Paul Waning.
Negativ könnte sich dagegen allerdings der Fachkräftemangel im Handwerk auswirken. Laut der Prognos-Studie „Fachkräftebedarf für die Energiewende in Gebäuden“ (2017) vergrößert sich die SHK-Fachhandwerkerlücke aufgrund des gesteigerten Sanierungsbedarfs durch die Energiewende insgesamt um mindestens 50 Prozent. 40.000 SHK-Fachkräfte würden nach der Prognose bereits im Jahre 2025 fehlen.
Der Bundesverband Wärmepumpe unterstützt die Branche mit Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Gemeinsam mit dem VDI läuft seit 2018 das Schulungsprogramm nach der Richtlinie VDI 4645 zum „Sachkundigen für Wärmepumpensysteme“, um SHK-Fachbetrieben, Planern und Beratern die Möglichkeit zu geben, sich in Richtung erneuerbare Heizsysteme weiterzubilden. Darüber hinaus geht in diesem Jahr das Wärmepumpen-E-Learning-Programm für SHK-Auszubildende online, welches Berufsschulen und SHK-Ausbildungszentren als Ergänzung zum Bestandsmaterial kostenfrei zur Verfügung gestellt werden soll. Der BWP präsentiert sich zum Thema Ausbildung in diesem Jahr auf den drei größten SHK-Messen in Essen, Nürnberg und Hamburg.
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Wärmepumpen als Regelfall für die Deckung des Wärmebedarfs von Wohngebäuden werden mit ihrem hohen Strombedarf im Winter eine Lebensversicherung für Kohle- und Kernkraft sein. Der Windausbaubedarf würde sich glatt verdoppeln über das hinaus, was wir zur Deckung des bisherigen Strombedarfs schon errichten müssen, und PV nützt gleich gar nichts.
Zur Deckung des Wärmebedarfs brauchen wir Solarthermie mit saisonaler Speicherung und Kraft-Wärmekopplung aus grünen Brennstoffen, verteilt über Nah- und Fernwärmenetze.
Aber weder die Bundesregierung, als Lobbyverband für die alten Kraftwerksbetreiber, noch die Hersteller von Wärmepumpen haben ein Interesse darauf hinzuweisen. Und die Gutgläubigen merken nicht, welches Spiel da gespielt wird. Sie freuen sich, weil Wärmepumpen mit Strom laufen, und Strom schon zu einem erheblichen Anteil aus regenerativer Erzeugung kommt. Nur solange es nicht zu viele Wärmepumpen gibt, wird das gut gehen.