Nicht nur reden, sondern umsetzen!

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Die Solarbranche steht 2020 vor verschiedenen Herausforderungen, die es zu meistern gilt: Hausbesitzer setzen verstärkt auf eigenverantwortliche Energieerzeugung mit leistungsstarker Solartechnik, und Handwerker können durch digitale Geschäftsmodelle noch einfacher Aufträge umsetzen. Was noch fehlt, sind politische Rahmenbedingungen, mit denen das Thema Klimaschutz 2020 weiter in die Umsetzung kommt.

Wunsch nach Eigenversorgung durch Photovoltaik wächst – bei deutlich weniger Bürokratie und rasanter technologischer Innovation

Wir schätzen, dass die Anzahl an verbauten Solaranlagen auch 2020 weiter steigen wird. Hausbesitzer wollen mehr und mehr selbst entscheiden, mit welcher Energie sie sich versorgen, um damit unabhängiger von externen Stromanbietern zu werden. Mit den allgemein steigenden Strompreisen wächst die Attraktivität der solaren Eigenversorgung zusehends. Mit Kombinationssystemen aus Photovoltaik-Anlagen und angeschlossenen Speichern, Wärmepumpen und sogar den eigenen Ladesäulen für Elektroautos legen Hausbesitzer den Grundstein für die Eigenversorgung mittels ökologischer Stromerzeugung. Ein weiterer positiver Aspekt für Verbraucher ist eine neue EU-Vorgabe, die alle Photovoltaik-Anlagen bis 30 Kilowattpeak bis zum Jahr 2021 von bürokratischen Hindernissen weitgehend befreien wird. Diese Entwicklung ist begrüßenswert. Die Attraktivität von Solarenergie wird durch den technologischen Fortschritt unterstützt und macht die Entscheidung für den Verbraucher noch einfacher. Komponenten wie Wechselrichter und Stromspeicher werden smart, länger haltbar, effektiver und gleichzeitig günstiger, was die Einstiegshürde für Hausbesitzer immer weiter herabsenkt. Die intelligente Vernetzung der Komponenten optimiert Management, Wartung und Fehleranalyse der Systeme. Integrierte Systeme aus Solarwechselrichter, Speicher und Ladesäule für das zukünftige oder schon vorhandene Elektrofahrzeug lassen sich so schneller und günstiger installieren.

2020: Digitales Handwerk und politischer Wille beim Klimaschutz

Der aktuelle Boom der Solarenergie verstärkt natürlich die Nachfrage nach Solarteuren, was zu Engpässen in der Umsetzung von Aufträgen führt, weil es schlichtweg nicht genügend Monteure gibt. Die Politik ist aufgefordert, attraktive Rahmenbedingungen zu schaffen, da derzeit die Anzahl der zu installierenden Solaranlagen mit den vorhandenen personellen Kapazitäten kaum noch gedeckt werden kann. Gleichzeitig drängen digitale Geschäftsmodelle auf den Markt, die die Vision verfolgen, die Arbeit des Handwerks einfacher und effizienter zu machen. Digitale Lösungen, wie der Einsatz von Projektplattformen, auf die alle Akteure vom Kunden bis zum Handwerker Zugriff haben, erleichtern die Projektdokumentation und Auftragsakquise und befähigen Handwerker dazu, sich verstärkt auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Das wiederum wirkts sich positiv auf die Anzahl der installierten Photovoltaik-Anlagen aus.

Von der Politik wünsche ich mir für 2020 mehr Ambition und Tatendrang in der Umsetzung der bisher von der Bundesregierung vorgeschlagenen Maßnahmen. Die bürokratischen Hürden für Besitzer von Solaranlagen müssen massiv gesenkt werden. Die aktuellen, sehr kleinteiligen und bürokratisch aufwendigen Prozesse machen die Erzeugung von Solarstrom immer noch unattraktiv für Verbraucher. Eine wichtige Maßnahme ist die Etablierung von weiteren Förderprogrammen, nicht nur für Solaranlagen selbst, sondern auch für die Energiespeichertechnik. Weiterhin muss die Abschaffung von Subventionen für fossile Energieträger angeschoben werden, damit erneuerbare Energien weiter an Attraktivität für Neubau- und Bestandsimmobilien gewinnen.

— Der Autor Alex Melzer, Gründer und CEO von Zolar, schloss sein Studium an der Technischen Universität Dresden mit einem Master in Wirtschaftsingenieurwesen ab. Seine berufliche Laufbahn war von Anfang an der Solarindustrie gewidmet: Zunächst arbeitete er als Produktmanager bei der Solarwatt AG, anschließend in Kanada als Geschäftsführer bei der Soventix Canada Inc. 2016 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er zusammen mit Gregor Loukidis das Greentech Startup Zolar gründete. Seine Vision: Die Energieerzeugung der Welt auf 100 Prozent erneuerbar umstellen. https://www.zolar.de/

Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion(at)pv-magazine.com.

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