Quaschning startet Aktion #DerPVDeckelMussWeg

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Volker Quaschning ist bekannt für seine Forderungen. Mittlerweile sieht er die Notwendigkeit, dass Deutschland einen Photovoltaik-Zubau von 20 Gigawatt pro Jahr braucht, um die Klimaziele zu erreichen. Spätestens 2040 muss Deutschland klimaneutral sein, sagt der Professor der HTW Berlin auf dem PV-Symposium in Bad Staffelstein. Diesen Rahmen nutzt er auch, um seine neueste Aktion anzukündigen.

In Zeiten von #FridaysForFuture und #ScientistsForFuture müssen Aktionen einen Hashtag haben. So hat Volker Quaschning seiner Aktion #DerPVDeckelMussWeg getauft. Damit will er Aufmerksamkeit für den 52-Gigawatt-Deckel schaffen. Mit Erreichen dieser Marke würde die Solarförderung für alle Dach- und Freiflächenanlagen bis 750 Kilowatt nach dem derzeitigen EEG abrupt beendet. „Der Deckel ist derzeit die größte Bedrohung für die Photovoltaik in Deutschland“, sagt Quaschning auf dem PV-Symposium.

Das Ende der Förderung würde nach HTW Berlin-Berechnungen neue Photovoltaik-Anlagen auf Dächern wirtschaftlich komplett unattraktiv machen. Die Betreiber erhielten keine Vergütung mehr für ihren eingespeisten Strom, könnten ihn also nur noch an den Netzbetreiber verschenken. In der Konsequenz fürchtet Quaschning, dass die Größe neuer Anlagen durch alleinige Optimierung auf den Eigenverbrauch drastisch sinkt. Die Folge wäre ein Einbruch der Installationszahlen bei Photovoltaik-Anlagen im Dachbereich und die Klimaschutzziele würden in noch weitere Ferne rücken.

Mit seiner Aktion #DerPVDeckelMussWeg will er vor allem endlich die Politik wachrütteln. Dabei mithelfen kann eigentlich jeder und zwar mit relativ wenig Aufwand. Zuerst einen ausgedienten Deckel besorgen – vom Klo- bis zum Gullydeckel ist alles möglich. Diesen dann mit dem Aktionsmotto #DerPVDeckelMussWeg beschriften. Dazu gibt es auch eine Karikatur von Michael Hüter, die kostenfrei auf Volker Quaschnings Website heruntergeladen werden kann. Ebenso eine Vorlage für den Begleitbrief, in dem die Bedenken wegen des 52-Gigawatt-Deckels zum Ausdruck gebracht werden sollten. Dann noch ein Foto machen. Der Deckel und der Brief sollten dann in einem Paket an einen politischen Entscheidungsträger geschickt werden. „Bundeswirtschaftsminister Altmaier hat schon einen“, so der Professor der HTW Berlin. Das „Beweisfoto“ sollte dann mit dem Hashtag #DerPVDeckelMussWeg in den sozialen Netzwerken gepostet werden.

Die Nutzung der Karikatur ist im Rahmen der Aktion #DerPVDeckelMussWeg gestattet.

Karikatur: Michael Hüter, Bochum, 2019

Die Zeit für die Aktion ist gut gewählt. Eigentlich sollte die von den Regierungsparteien nach dem Energiesammelgesetz konstituierte AG Akzeptanz am heutigen Mittwoch in Berlin erneut tagen, vielleicht sogar zum letzten Mal. Nun wurde die Sitzung um einen Tag verschoben. Auch kamen Zweifel bei den Diskussionen in Bad Staffelstein auf, dass es bereits für eine Einigung zwischen Union und SPD reichen wird. In der Arbeitsgruppe geht es vor allem um Maßnahmen, wie die Akzeptanz der Windenergie in der Bevölkerung gesteigert werden kann. Zum anderen ist aber auch der 52-Gigawatt-Deckel ein Thema. Die Ergebnisse der AG Akzeptanz würden dann in eine neue EEG-Novelle einfließen, erklärte Cornelia Viertl aus dem Bundeswirtschaftsministerium in Bad Staffelstein. Wann die nächste EEG-Reform ansteht, konnte sie aber auch nicht absehen.

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