Erneuerbare Energien deckten 2018 gut 38 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs

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Die erneuerbaren Energien werden 2018 voraussichtlich gut 38 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland decken. Das ist ein Anstieg um zwei Prozentpunkte gegenüber 2017. Besonders starke Monate waren der Januar, der April und der Mai: Die Erneuerbaren haben in diesen Monaten sogar bis zu 43 Prozent beigetragen. Zu diesem Ergebnis kommen das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in einer ersten Schätzung für das Gesamtjahr 2018. Bis Jahresende könnten fast 229 Milliarden Kilowattstunden Strom aus regenerativen Quellen erzeugt werden.

Die Photovoltaik lieferte im ablaufenden Jahr mehr als 46 Milliarden Kilowattstunden Strom. Das ist ein Zuwachs von fast 18 Prozent gegenüber 2017. Die Nummer Eins unter den Erneuerbaren ist die Onshore-Windenergie mit fast 94 Milliarden Kilowattstunden – ein Plus von fast sieben Prozent. Nahezu konstant blieb die Bioenergie (inklusive biogenem Siedlungsabfall) mit 52 Milliarden Kilowattstunden, zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Die Windenergieanlagen auf See legten 2018 um knapp zehn Prozent auf mehr als 19 Milliarden Kilowattstunden zu. Einzig die Wasserkraftwerke haben aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit im Jahr 2018 einen deutlichen Rückgang zu verzeichnen. So sinkt ihre Stromerzeugung um mehr als 16 Prozent auf fast 17 Milliarden Kilowattstunden.

Allerdings reicht das aktuelle Ausbautempo nicht aus, um das Ziel der Bundesregierung für 2030 – ein Erneuerbare-Energien-Anteil von 65 Prozent – zu erreichen. Darauf weist der BDEW hin. „Wir brauchen daher zügig Sonderausschreibungen für Wind offshore – hier wird bisher Potenzial verschenkt“, sagt Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW, fordert den Ausbau von Flexibilitätsoptionen, um das steigende Ökostromangebot optimal mit dem Bedarf in Einklang zu bringen. „Die Politik muss die Rahmenbedingungen so gestalten, dass sich der Einsatz von Speichern, Demand-Side-Management und Ähnlichem lohnt“, erklärt Staiß. Besonders wichtig sei zudem die richtige Weichenstellung für die Sektoren Wärme und Verkehr. Speziell im Verkehr seien nach fünfzehn Jahren Stillstand endlich messbare Erfolge bei der Senkung der CO2-Emissionen erforderlich.

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