Longi erreicht Ausnahme bei EU-Mindestimportpreisregelung für Photovoltaik-Produkte aus Malaysia

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Die Europäische Kommission hat die Produkte von Longi Kuching SDN.BHD von den geltenden Mindestimportpreisregelungen ausgenommen. Es handelt sich dabei um Maßnahmen, die Brüssel rückwirkend im Zuge eines Anti-Circumvention-Verfahrens im Februar 2016 verhängt hatte. Damit sollte vermieden werden, dass chinesische Hersteller das Undertaking umgehen und ihre Ware unter Mindestimportpreis über Malaysia und Taiwan in die EU einführen. Fünf Hersteller aus Malaysia und 21 aus Taiwan waren bereits bei Einführung der Maßnahmen ausgenommen worden, da sie nachweisen konnten, keine Produkte aus China zu verwenden. Mittlerweile sind sieben Produzenten aus Malaysia und weiterhin 21 Unternehmen aus Taiwan von den Regelungen ausgenommen, wie aus der Veröffentlichung im EU-Amtsblatt hervorgeht.

Longi Kuching ist eine Tochter des chinesischen Photovoltaik-Herstellers Longi Solar. Sie betreibt das voll integrierte Werk in Malaysia. Mitte 2017 hatte Longi dort nach eigenen Angaben die Modulfabrik mit 500 Megawatt Jahreskapazität in Kuching in Betrieb genommen. Außerdem fertigt der Hersteller vor Ort auch Ingots, Wafer und Solarzellen.

„Wir begrüßen und schätzen die Entscheidung der Europäischen Kommission sehr. Nun können wir unsere Hochleistungsmodule auch an Kunden innerhalb der EU liefern“, erklärte Richard For, Vice President von Longi Solar, am Dienstag. Die Veröffentlichung der EU-Kommission zur Ausnahmeregelung war bereits Mitte Juli erfolgt. Mit der Freistellung könnte Longi Solar mit seinen Solarmodulen nun „im fairen Wettbewerb in den europäischen Markt eintreten“, hieß es weiter.

Longi Solar setzt nach eigenen Angaben komplett auf monokristalline Solarmodule. Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen 173 Millionen US-Dollar in Forschung und Entwicklung investiert. Dies entspreche 6,8 Prozent des Umsatzes.

Bislang hat sich der chinesische Hersteller stark auf den Heimatmarkt konzentriert. So habe Longi Solar nur zehn Prozent seiner Module im Ausland verkauft, wie Direktor Zhen Guo Li im Gespräch mit pv magazine auf der „Smarter E“ im Juni in München erklärte. Allerdings wolle das Unternehmen diesen Anteil in diesem Jahr auf 30 Prozent steigern. Bis 2020 will Longi Solar mehr als die Hälfte seiner monokristallinen Solarmodule außerhalb Chinas verkaufen.

Zudem hat das chinesische Photovoltaik-Unternehmen einen massiven Ausbau seiner Kapazitäten angekündigt, allerdings bereits vor dem Politikwechsel der chinesischen Regierung Ende Mai. Nichtsdestotrotz hält Longi Solar an seinen Ausbauplänen fest. So sollen 300 Millionen US-Dollar in den Aufbau von fünf Gigawatt zusätzlichen Modulkapazitäten in China in diesem Jahr investiert werden. Bis zum Jahresende strebt der Photovoltaik-Hersteller Modulkapazitäten von zwölf Gigawatt an. Außerdem plant Longi Solar, seine Waferkapazitäten bis 2020 auf 45 Gigawatt zu verdreifachen.

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