Die Deutsche Energieagentur (Dena) hat am Montag ihre Leitstudie Integrierte Energiewende vorgestellt, welche die Agentur mit wissenschaftlichen Gutachtern sowie über 60 Unternehmen und Wirtschaftsverbänden aus allen für die Energiewende relevanten Sektoren erarbeitet hat. Dafür haben die Beteiligten vier praxisnahe Szenarien erarbeitet, wie Deutschland Reduktionsziele für CO2-Emissionen von entweder 80 oder 95 Prozent bis 2050 erreichen kann.
Der Dena zufolge ist für alle Klimazielszenarien die Steigerung der Energieeffizienz sowie der Ausbau der erneuerbaren Energien Grundvoraussetzungen für den Erfolg. In beiden Bereichen reiche das bisherige Tempo nicht aus. Bei den erneuerbaren Energien setzt die Dena-Leitstudie daher darauf, dass der Ausbau von Photovoltaik und Windenergie an Land schneller vorangeht als bisher geplant. Allein für diese beiden Technologien sei ein jährlicher Nettozubau von 6 bis 7,6 Gigawatt erforderlich – ein großer Unterschied zum gesetzlich vorgesehenen Ausbaukorridor von jährlich 5,4 Gigawatt brutto, nämlich 2,5 Gigawatt für Photovoltaik und 2,9 Gigawatt für Windenergie an Land. Die Dena weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es wichtig sei, zwischen Brutto- und Nettozubau zu unterscheiden: Nettozubau berücksichtige bloße Ersatzinvestitionen nicht und sei daher deutlich ambitionierter als der gesetzlich vorgegebene Bruttozubau.
Bei den vier für die Leitstudie entwickelten Szenarien handelt es sich um zwei Elektrifizierungsszenarien und zwei Technologiemixszenarien. Die Elektrifizierungsszenarien gehen davon aus, dass der Verbrauch in den Sektoren Gebäude, Industrie und Verkehr weitestgehend mit Strom gedeckt wird, zum Beispiel durch verstärkten Einsatz von Wärmepumpen, strombasierten Produktionsanlagen und Elektroantrieben. Und die Technologiemixszenarien nehmen an, dass ein breiteres Spektrum an Technologien und Energieträgern zum Einsatz kommt – darunter mehr gasförmige und flüssige Kraft- und Brennstoffe, die mithilfe von erneuerbaren Energien synthetisch erzeugt werden.
„Die Studie lässt keinen Zweifel an der Dringlichkeit von wirksamen Klimaschutz-Maßnahmen“, sagt Julia Verlinden, energiepolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Die Regierung müsse sofort ein ehrgeiziges Programm starten, um Energiesparen und Energieeffizienz voranzubringen und gleichzeitig den Ausbau der erneuerbaren Energien massiv beschleunigen. Nur so sei es möglich, auf eine klimaschonende Energieversorgung umzusteigen und die Klimaschutzziele von Paris erreichen
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