Je früher Deutschland aus der Kohle aussteigt, desto größer ist dafür die Zustimmung der Menschen im Land. Das zeigen eine bundesweite, repräsentative Umfrage aus Januar 2018 und eine darauf aufbauende Studie der Universität St. Gallen im Auftrag von Greenpeace. Insgesamt ist den Befragten demnach ein früher Ausstieg wichtiger als die Kosten oder die Frage der Arbeitsplätze – und ein möglichst schneller Ausstieg bis 2025 findet mit 67 Prozent eine höhere Zustimmung als ein langfristiger Ausstieg bis 2040 (62 Prozent).
Zur sozialen Akzeptanz des Kohleausstiegs befragte Greenpeace bundesweit 2000 Menschen sowie weitere 1000 in den beiden Kohlerevieren im Rheinland und in der Lausitz. Bundesweit bejahen 75 Prozent der Befragten die Frage, ob die kommende Bundesregierung unverzüglich ein Gesetz zum schrittweisen Kohleausstieg beschließen soll. Unter den Befragten aus dem Rheinischen Braunkohlerevier liegt die Zustimmung zu einem Kohleausstiegsgesetz bei 64 Prozent, im Lausitzer Revier nur bei 43 Prozent. 36 Prozent lehnen dort ein solches Gesetz ab, während 21 Prozent unentschlossen sind. 69 Prozent der befragten Bundesbürger gehen davon aus, dass ein Kohleausstieg die Energieversorgung und damit den Wirtschaftsstandort Deutschland modernisieren würde.
Fazit der Studie: Während sich größere Anzahlen wegfallender Arbeitsplätze negativ auf die Zustimmung zum Kohleausstieg auswirken, hat die Aussicht auf positive Beschäftigungseffekte durch neue Jobs einen zustimmungssteigernden Effekt. Für die Akzeptanz des Kohleausstiegs insbesondere in den betroffenen Gebieten sei es daher wichtig, die in anderen Studien aufgezeigten ökonomischen Potenziale zu nutzen – insbesondere in Verbindung mit der Umsetzung einer regionalen Energiewende in den Kohlerevieren.
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