EuPD Research: Spezielle Autostromtarife könnten Elektromobilität Schub verleihen

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Die Elektromobilität kommt in Deutschland nur sehr langsam voran. EuPD Research hat die Gründe für dieses aktuelle „Nischendasein“ untersucht. Dabei zeigte sich, dass bislang nur sehr wenige deutsche Energieversorger spezielle Autostromtarife anbieten, wie die Analysten am Mittwoch veröffentlichten. Die Untersuchung aller Energieversorgung für das vergangene Jahr habe ergeben, dass zwar bereits knapp ein Drittel eigene Stromtankstellen für Elektrofahrzeuge betreiben, spezifische Stromtarife seien dagegen „bislang noch ein Nischenmarkt“. Dabei habe eine jüngst erfolgte Befragung von 541 Hausbesitzern in Deutschland gezeigt, dass es dafür eine Nachfrage gebe. Während sich 70 Prozent der befragten Haushalte für Autostromtarife aussprechen, sind von Haushalten, die sich konkret mit der Anschaffung eines Elektromobils beschäftigen, immerhin 84 Prozent an einem derartigen Stromtarif interessiert, wie es weiter hieß. 92 Prozent der potenziellen Elektroautokäufer hätten zudem angegeben, dass sie auch den Kauf einer Wallbox zum Aufladen beabsichtigten.

Bei den Autostromtarifen handele es sich um einen sich entwickelnden und schnell verändernden Markt, sagte Martin Ammon von EuPD Research auf Nachfrage von pv magazine. Momentan gebe es vielschichtige Angebote der Energieversorger. So seien wenig standardisierte Verfahren bei der Bezahlung und dem Zugang zu den Ladesäulen bislang zu finden. Auch die Art der Tarife unterscheide sich noch stark. Es gebe erste Ansätze zu Verbundprojekten, die teilweise auch europaweite Angebote machten. Ammon nennt etwa den Innogy-Verbund oder Ladenetz.de.

Nach den jüngsten Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes hat sich der Absatz von reinen Elektrofahrzeugen im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich erhöht, wie es bei EuPD Research weiter hieß. Allerdings hätten sie weiterhin einen verschwindend geringen Anteil bei den Fahrzeugzulassungen. Die Quote liege bei etwa einem Prozent – 9102 rein elektrische PKW fanden sich unter den 878.611 PKW-Zulassungen im ersten Quartal 2018.

Im vergangenen Jahr hat EuPD Research erstmals alle deutschen Energieversorger auf ihr Portfolio bezüglich der Energiewende untersucht. Die Ergebnisse aller 1700 Energieversorger der DACH-Region, die neben Deutschland auch Österreich und die Schweiz umfasst, soll auf der „smarter E Europe“ im Juni in München erfolgen.

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