Petersberger Klimadialog: BUND und Greenpeace fordern Kohleausstieg

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Anlässlich des diesjährigen Petersberger Klimadialogs fordern Greenpeace und der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) von der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) konsequente Schritte zum Kohleausstieg. Die Begrenzung der Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad lässt sich nur durch einen Umstieg von fossile auf grüne Energieträger erreichen, sagte BUND-Vorsitzender Hubert Weiger.

Nach Angaben von Greenpeace ist der CO2-Ausstoß in Deutschland auch 2016 wieder gestiegen und liegt mit 906 Millionen Tonnen wieder auf dem Niveau von 2009. Demnach drohe die Bundesregierung deutlich ihr Versprechen zu verfehlen, die Emissionen bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu senken.

Die Hauptverursacher für diese Stagnation sind den Umweltorganisationen zufolge die nur schleppend vorankommende Verkehrswende und vor allem die anhaltende Nutzung von Kohlestrom. Während die erneuerbaren Energien auf ein Drittel am deutschen Strommix gestiegen seien, verharre der Anteil des Stroms aus klimaschädlichen Kohlekraftwerken auf einem hohen Niveau. Der überschüssige Kohlestrom werde dabei zunehmend ins Ausland exportiert.

Zu Beginn des 8. Petersberger Klimadialogs am Montag forderten daher beide Umweltschutzorganisationen von der Bundesregierung entschlossene Schritte zur CO2-Reduzierung. „Deutschland hat aktuell die G20-Präsidentschaft inne und richtet den diesjährigen Weltklimagipfel aus. Deshalb steht Frau Merkel beim Klimaschutz in besonderer Verantwortung“ so Weiger. „Ein klares Bekenntnis der Regierungen zum Kohleausstieg wäre ein wichtiges Zeichen der Solidarität mit vom Klimawandel besonders betroffenen Staaten.“

Die Bundeskanzlerin und CDU/CSU seien zuletzt durch Blockaden bei strengeren Vorgaben zur Reduzierung der Treibhausgase im Energiesektor und in der Auto- sowie die Luftfahrtindustrie aufgefallen. „Deutschlands Kohleproblem bringt uns um die Erfolge der Energiewende und macht die Klimapolitik der Bundesregierung international unglaubwürdig“ sagte Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid. Die Bundesregierung werbe auf dem Petersberger Klimadialog mit der OECD-Studie „Investing in Climate, Investing in Growth“ auch für den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Nach Informationen von Greenpeace ist die Verbrennung von Kohle weltweit der größte Treiber der Erderwärmung. Dem Weltklimarat zufolge müssen 80 Prozent der Kohlereserven im Boden bleiben, um den Temperaturanstieg unter der kritischen Grenze von zwei Grad zu stabilisieren. Die steigenden Temperaturen würden die Quantität und Qualität von extremen Wetterextremen verstärken, die schon heute die Existenz von kleinen Inselstaaten wie den Fischi-Inseln bedrohe. Das Land bekleidet derzeit die Präsidentschaft der UN-Klimakonferenz, die im November in Bonn stattfindet.

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