Stromnetz für die Energiewende gesucht

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In einer neuen Roadmap stellt das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN) Konzepte vor, wie die Stromnetze fit für ein künftiges Energiesystem gemacht werden sollen, dass in deutlich größerem Umfang auf Erneuerbaren Energien basiert, als heute. Die dafür nötigen Aktivitäten unterteilt der VDE in folgende drei Bereiche: "Vom Netz zum System", "Sicherer Systembetrieb mit dezentralen Erzeugungsanlagen" und "Sicherer Systembetrieb mit Informations- und Kommunikationstechnologien".

"Das Netz der Zukunft muss vor allem flexibler, kommunikativer und damit intelligenter sein als heute“, meint Stefan Küppers, FNN-Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer Technik der Westnetz GmbH. Es müsse auf sehr hohe Fluktuationen vorbereitet sein, nicht nur bei der Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energiequellen sondern auch beim Verbrauch und künftig aufkommenden Speichern.

Smart Meter sollen Einspeisung nach Erfordernissen von Markt und Netz ermöglichen

Ein aus Sicht des VDE wichtiger Punkt sind mehr Flexibilitätsoptionen. Dafür sei auch ein intelligentes Messsystem, sprich Smart Meter, von Vorteil, um eine Einspeisung von Erzeugungsanlagen in der Niederspannung nach Erfordernissen des Marktes und des Netzes zu ermöglichen. Der VDE begrüßt den geplanten Einstieg in das intelligente Messsystem, fordert aber von Politik und Behörden, dass klare Rahmenbedingungen bestehen und der volkswirtschaftliche Nutzen tatsächlich zum Tragen kommen müsse.

Höhere Anforderungen an dezentrale Erzeuger

Um einen sicheren Systembetrieb mit dezentralen Erzeugungsanlagen zu gewährleisten, schlägt das FNN höhere Anforderungen an dezentrale Erzeugungsanlagen vor. So könnte zum Beispiel das Durchfahren kurzzeitiger Spannungseinbrüche auch in der Mittelspannung verlangt werden, das bisher nur in der Hoch- und Höchstspannung praktiziert wird. Zudem arbeitet das Forum Netztechnik/Netzbetrieb derzeit an der nationalen Umsetzung der europäischen Network Codes. Der Network Code "Requirements for Generators", wird beispielsweise derzeit national umgesetzt und soll voraussichtlich Anfang 2016 in Kraft treten. Vier weitere Anwendungsregeln sollen in den Jahren 2016 und 2017 veröffentlicht werden.

IT-Sicherheit gewährleisten

Damit das Stromnetz flexibler werden kann, muss aus Sicht des FNN verstärkt auf Informations- und Kommunikationstechnologien gesetzt werden. Zugleich die Systemsicherheit zu bewahren stellt die Akteure allerdings vor besondere Herausforderungen. Daher soll das Thema Sicherheit ebenfalls in den Vordergrund rücken. Eine Studie soll zunächst zeigen, welche Anforderungen an die IT-Sicherheit mit Blick in die Zukunft notwendig und erreichbar sind. (Mirco Sieg)

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