Speichersysteme für Photovoltaik-Dachanlagen haben disruptives Potenzial

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Die Preise für Photovoltaik-Speichersysteme sind rapide gesunken und fallen weiter. Daher werde spätestens ab 2018 die Zahl der installierten Batteriespeicher in Kombination mit Photovoltaik-Dachanlagen enorm steigen, so eine Analyse der Pöyry Management Consulting. „Batteriespeicher sind technisch und ökonomisch reif für den Massenmarkt“, sagt Vice President Roland Lorenz. Es würden immer mehr Bestandsanlagen mit Speichersystemen nachgerüstet, aber auch neu direkt im Gesamtpaket mit Photovoltaik-Anlagen angeboten.

Die Auswirkungen dieser Entwicklung für die Energie-Unternehmen könnten nach Ansicht von Lorenz enorm sein: „Falls die Eigentümer der heute bereits bestehenden 900.000 Photovoltaik-Dachanlagen mit unter zehn Kilowatt Leistung einen Speicher einbauen, werden rund 3,3 Terrawattstunden weniger Strom aus dem Netz bezogen.“ Dies entspreche etwa 2,5 Prozent des Gesamtstrombezugs der Privatkunden in Deutschland und mache ein großes Kohlekraftwerk überflüssig. Die Stromerlöse der Energie-Unternehmen könnten damit um jährlich 900 Millionen Euro geringer ausfallen. Allerdings müssten die privaten Verbraucher für die Installation der Speichersysteme rund 7,2 Milliarden Euro aufwenden. Auch wenn diese Kosten weitaus höher sind als die eines modernen Kraftwerkes, rechne sich das Modell trotzdem, weil dadurch Netzentgelte und EEG-Zahlungen vermieden würden, heißt es bei Pöyry Management Consulting weiter.

„Unsere Berechnungen zeigen, dass Batteriespeicher in Kombination mit Photovoltaik-Anlagen ein erhebliches disruptives Potenzial besitzen“, sagt Lorenz. Entscheidend sei dabei, wie schnell sich die Kostendegression von Batteriespeichern weiter vollziehe. Auch die künftige Entwicklung von Netzentgelten und EEG-Umlage sei dabei wichtig. Insgesamt biete der Markt für Unternehmen viel Potenzial, das Energie-Unternehmen nutzen sollten. „Sie benötigen für dieses neue Geschäftsmodell aber eine klare Strategie und umfassendes Know-how. Ansonsten schnappen ihnen Dritte den größten Teil des Kuchens weg“, so Lorenz. (Sandra Enkhardt)

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