Der US-Vizepräsident Joe Biden lobte die US-Solarindustrie in einer beeindruckenden Rede in der vergangenen Woche auf der Messe Solar Power International (SPI) im kalifornischen Anaheim. Vor mehreren tausend Besuchern im Anaheim Convention Center sagte Biden am vergangenen Mittwoch, er und Präsident Barack Obama hätten seit Amtsantritt mit der Gültigkeit der Photovoltaik-Steuervergünstigungen (ITC) zwischen 2008 und 2016 die Photovoltaik um das 20-fache wachsen lassen. Die Zahl der Jobs sei um 86 Prozent auf 174.000 gestiegen und werde voraussichtlich bis zum Jahresende 2015 die Marke von 210.000 erreichen.
Joe Biden, der als erster US-Vizepräsident eine Photovoltaik-Messe in Nordamerika besuchte, kam nicht mit leeren Händen. Er kündigte ein 120-Millionen-US-Dollar-Programm für die verstärkte Entwicklung und Gebrauch von Solarenergie an. „Stellen Sie sich vor, wie viel mehr wir tun können. Wie viele Jobs, stellen Sie sich vor, wie viele Fälle von vorzeitigem Tod, Herzinfarkt, Asthma, stellen Sie sich vor wie viele Netto-Einsparungen für die Verbraucher und Steuerzahler“, erklärte Biden. Leuten, wegen euch sind wir an der Schwelle zu etwas Großen hier“, rief er den Zuhörern zu. Das neue Zuschuss-Programm soll in 24 US-Bundesstaaten im Land gelten. Es ziele darauf ab, in ländlichen und einkommensschwachen Gegenden einen größeren Zugang zur Solarenergie zu ermöglichen. Außerdem verspricht sich die Regierung weitere Senkungen der Photovoltaik-Kosten.
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Die Solarindustrie in den USA wächst derzeit rasant. Im zweiten Quartal 2015 überstieg die installierte Photovoltaik-Leistung die 20-Gigawatt-Marke. Nach Angaben von des Verbands SEIA und GTM Research sind allein im vergangenen Quartal Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 1,393 Megawatt ans Netz gegangenen. Im vergangenen Jahr hat die Solarindustrie in den USA zehnmal schneller zusätzliche Jobs geschaffen als der Rest der Wirtschaft. Auf die Photovoltaik entfielen zudem 40 Prozent der neu installierten Stromkapazitäten im ersten Halbjahr 2015. Dem Weißen Haus zufolge sind die Photovoltaik-Kosten seit Anfang 2010 um etwa 50 Prozent gefallen.
„Es ist in Reichweite“, sagte Biden und fügte hinzu, dass das erfolgreiche Wachstum der Solarenergie in den USA auch dem großen Markt zu verdanken sei. „Es ist kein Regierungsmandat. Dies ist die Arbeit am Markt.“ Der US-Vizepräsident sagte weiter: „Wenn wir dranbleiben, können Amerikaner schneller und kostengünstiger wählen, ob sie sich mit sauberer und bezahlbarer Energie versorgen wollen.“
Biden versprach auf der SPI auch seine Unterstützung für eine Verlängerung des ITC. Er sprach sich gegen die jährlichen Steuervergünstigungen für die Öl-Industrie in Höhe von fünf Milliarden US-Dollar aus. „Jeder hat ein Problem heutzutrage Öl aus dem Boden zu bekommen? Sie brauchen diese Steuervergünstigungen nicht.“ Biden wies daraufhin, dass die Hälfte der Steuervorteile für die Ölindustrie die der Photovoltaik abdecken würden. (Edgar Meza/übersetzt und bearbeitet von Sandra Enkhardt)
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