Bereits vor einigen Tagen hatte die „Süddeutsche Zeitung“ über das mögliche Ende der Dii berichtet. Nun ist es soweit. Die Industrieinitiative Dii, die zuletzt noch 17 Gesellschafter hatte, wird aufgelöst, wie die Zeitung berichtet. Die Dii selbst schreibt dies nicht so klar, sondern spricht davon sein Geschäftsmodell anzupassen und sich neu auszurichten. So werde sich die Dii künftig auf Dienstleistungen für ihre Gesellschafter konzentrieren, die im Nahen Osten und Nordafrika zu konkreten Projektaktivitäten beitragen und deren Verwirklichung erleichtern, heißt es in einer Mitteilung. Als Gesellschafter der „neuen Dii“ seien ACWA Power (Saudi-Arabien), RWE (Deutschland) und SGCC (China) an den Start.
Seit Monaten konnten sich die beteiligten Firmen der Energie-, Finanz- und Technologiebranche nicht über ein Zukunftskonzept für den Zusammenschluss von insgesamt 35 Firmen und ihren Etat von rund zwei Millionen Euro einigen, wie die SZ schreibt. Am Montagabend gab es dann die entscheidende Sitzung der Gesellschafter in Rom. Dabei wollten zu wenige Unternehmen, die für fünf Jahre befristete Organisation in eine Dauereinrichtung umwandeln. Nach dem Bericht wird nun Ende des Jahres daher auch die Dii-Zentrale in München schließen müssen. Künftig werde auch nur eine Handvoll Mitarbeiter für den neu geschaffenen Dienstleister tätig sein.
2009 waren 12 Gründungskonzerne mit der Vision an den Start gegangen, eine Vielzahl von Erneuerbaren-Energien-Anlagen in Nordafrika und dem Nahen Osten zu installieren. Ein Teil des Stroms sollte dann auch nach Europa fließen. Bereits zum Juli 2013 hatte die Desertec-Stiftung ihre Mitgliedschaft in der Dii gekündigt. Anschließend untersagte es die Stiftung der Industrieinitiative den Namen „Desertec“ weiter zu nutzen. Bereits damals gab es aus Sicht der gemeinnützigen Stiftung „unüberbrückbare Meinungsverschiedenheiten bezüglich der zukünftigen Strategie, den Aufgaben und der dafür notwendigen Kommunikation sowie nicht zuletzt des Führungsstils der Dii-Spitze“. (Sandra Enkhardt)
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