Chinesische Solarmesse SNEC öffnet die Tore

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Das Wachstum des chinesischen und weltweiten Solarmarktes sorgte für gute Stimmung in den 13 Ausstellungshallen der 8. SNEC PV Power Expo. Scharen von Besuchern versammelten sich am Heraeus Stand, für die Bekanntmachung der bevorstehenden Eröffnung einer neuen chinesischen Produktionsanlage für Metallisierungspasten. Auch der Chemie-Konzern Evonik berichtete von einer erhöhten Nachfrage aus China für seine Kunststoffe zum Schutz von Photovoltaik-Modulen und Rohstoffe für Einbettungsmaterialien.
Der Modul-Hersteller Suntech ist eines der chinesischen Unternehmen, das derzeit in neue Produktionsmittel investiert, wie Hui Wu, Direktor für globales Marketing bei Wuxi Suntech Power im Gespräch mit pv magazine erklärte. Europäische Maschinenbauer wie Schmid, Singulus, Teamtechnik und Manz, die ihre Produkte ebenfalls  auf der Messe in Shanghai ausstellen, profitieren von diesem Trend, trotz der offensichtlich höheren Präsenz chinesischer Maschinenbauer und Wechselrichter-Hersteller im Vergleich zu früheren Shows.
Branchenkenner berichteten pv magazine, dass die Preise vieler chinesischer String-Wechselrichter für den Wohnhausbereich mittlerweile unter 0,20 US-Dollar pro Watt gefallen sind, während europäische und US-amerikanische Wechselrichtermarken oft noch zwischen 0,26 und 0,35 US-Dollar pro Watt kosten. Trotz des starken Wettbewerbs planen europäische Wechselrichterhersteller, den Markteintritt in China. Der Hersteller Kostal plant zum Beispiel eine lokale Herstellung in China, erzählt Werner Palm, General Manager bei Kostal, pv magazine. Er setzt auf die wachsende Zahl an Privathäusern und den Beginn des Marktes für kleinere Wohnhaus-Solaranlagen in China.
Dinghuan Shi, Vorsitzender der chinesischen Gesellschaft für erneuerbare Energien (CRES), betonte die Herausforderung, ein neues Segment für Dachanlagen in China aufzubauen. Die chinesische Regierung entwickle derzeit verschiedene Maßnahmen für die beteiligten Gruppen auf lokaler und regionaler Ebene, um den Prozess zu beschleunigen. Falls das Ziel von acht Gigawatt Zubau im Bereich der Dachanlagen im Jahr 2014 nicht erreicht werden sollte, werde die Regierung dies kompensieren, indem sie höhere Zubauziele für das Jahr 2015 festlegt, so Shi.
Der unabhängige Berater für Solarenergie und China-Experte Frank Haugwitz zählt weitere Herausforderungen für den Dachanlagen-Markt in China auf: Zum Beispiel sind viele Gewerbedächer nicht stabil genug für eine zusätzlich Photovoltaik-Installation und oft seien die Besitzverhältnisse der Gebäude unklar. Haugwitz ist aber optimistisch, dass diese Hürden überwunden und die angekündigten Zubau-Ziele in China erreicht werden können. (Hans-Christoph Neidlein; Übersetzt von Mirco Sieg)

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