SMA Solar: Gabriel bei geplanter Eigenverbrauchsbelastung kompromissbereit

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Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat sich bei einer Veranstaltung bei der SMA Solar Technology AG die Fragen zur anstehenden EEG-Reform gestellt. SMA-Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon und der SMA-Generalbevollmächtigter Günther Häckl forderten dabei Gabriel auf, die geplante Belastung des Eigenverbrauchs aus erneuerbaren Energien mit einer EEG-Umlage noch einmal zu überdenken. Außerdem sollte die Forschung stärker gefördert werden, um der deutschen Solarindustrie den Ausbau ihrer internationalen Technologieführerschaft zu ermöglichen. „Wichtig ist, dass die Welt uns als Innovatoren wahrnimmt, als Ermöglicher von Fortschritt und Veränderung“, sagte Urbon. Es gehe darum die Kosten für die Photovoltaik durch innovative Technologien weiter zu senken und so ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. „Wir brauchen deshalb eine Forschungsförderung, die uns dabei unterstützt, noch günstigere Wechselrichter zu entwickeln, die nicht nur den zukünftigen Anforderungen einer dezentralen Energieversorgung gerecht werden, sondern auch die Zukunft der deutschen Industrie im Wettbewerb mit den Asiaten sichern“, sagte Urbon weiter.

In dem aktuellen Gesetzentwurf stößt vor allem die geplante Belastung des Photovoltaik-Eigenverbrauchs mit 50 Prozent der EEG-Umlage auf Widerstand. Günther Häckl, der auch Präsident des Bundesverbands Solarwirtschaft ist, unterstrich die Bedeutung des Eigenverbrauchs von erneuerbaren Energien. „Eigenverbrauchsanlagen sind sozusagen die Vorhut des flexibilisierten Energieversorgungssystems der Zukunft. Sie ermöglichen dezentrales Energiemanagement und sorgen für einen lokalen Ausgleich von Erzeugung und Verbrauch. Sie erbringen wichtige Systemdienstleistungen und lassen sich, insbesondere in Verbindung mit Speichern, auch zur Sicherstellung der Netzstabilität durch die Netzbetreiber nutzen“, so Häckl auf der Veranstaltung. Diese Entwicklung sowie die Exportchancen für Systemtechnik deutscher Hersteller würden durch die geplante Belastung stark gefährdet.

Gabriel besuchte auf Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten Ulrike Gottschalck die Region Nordhessen. Er verteidigte auf der Veranstaltung seine Pläne für eine EEG-Reform. Die Energiewende stehe kurz vor dem Scheitern und müsse nun besser geplant und im Einklang mit dem Stromnetzausbau koordiniert werden. Dies solle unter anderem durch das geplante Ausschreibungsmodell für Erzeugungsanlagen im Bereich der erneuerbaren Energien erfolgen, sagte Gabriel. Auch halte er an seinen Plänen zur Belastung des solaren Eigenverbrauchs fest. Er sei aber bezüglich der Höhe der Umlage kompromissbereit, heißt es in der Mitteilung von SMA Solar. Offen habe sich Gabriel auch der geforderten Forschungsförderung gezeigt. (Sandra Enkhardt)

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