Philippinen setzen verstärkt auf erneuerbare Energien

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Unter dem Motto „Meet Asia. Meet Renewables Energy’s Future“ stand der Thomas Lloyd Cleantech Congress Europe 2014, zu dem die die Investmentbanking- und Investmentmanagementgruppe zusammen mit der Republik der Philippinen als Co-Gastgeber nach Frankfurt am Main eingeladen hatte. Deutlich wurde dabei das große Interesse und der hohe Bedarf an verstärkten Investitionen in Photovoltaik und andere erneuerbare Energien in südostasiatischen Ländern wie den Philippinen. Mehr als 1000 institutionelle Investoren, Finanzdienstleister, Vermögensverwalter und Vertreter aus Politik und Wirtschaft nahmen an dem Kongress in der Frankfurter Messe teil, der erstmals von einer Fachmesse begleitet wurde.
Edgardo J. Angara, Präsident des Senats der Republik der Philippinen, wies auf die hohe Bedeutung von Investitionen in erneuerbare Energien zum Abbau der starken Importabhängig des Inselstaats von fossilen Energieimporten sowie auf deren Beitrag zur Schaffung von Arbeitsplätzen hin. Er verwies zudem auf den stark ansteigenden Energiebedarf des Landes und bezifferte das Erneuerbare-Energien-Potenzial der Philippinen auf 150 bis 250 Gigawatt. Mit dem Renewable Energy Act und weiteren Regelungen wie einem Einspeisetarif, Net Metering, einem Renewable Portfolio Standard und einer Zollbefreiung für den Import von Komponenten für Erneuerbare-Energien-Anlagen sowie einer aktiven Korruptionsbekämpfung hätten die Philippinen den nötigen Rechtsrahmen für verstärkte Investitionen in Photovoltaik und andere erneuerbare Energien geschaffen, unterstrich Senatorin Loren Legarda. Die ehemalige TV-Moderatorin und UN-Mitarbeiterin wies in einer flammenden Rede auf die existentielle Bedeutung von verstärkten Investments in erneuerbare Energien in besonders vom Klimawandel betroffenen Ländern wie den Philippinen hin. Denn wenn die Klimaerwärmung so weitergehe wie bisher, sei mit massiven negativen Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum, die Ernährungssicherheit und die öffentliche Gesundheit zu rechnen, betonte Legarda. Die Reisernten könnten bis Ende des Jahrhunderts um 75 Prozent zurückgehen, das Bruttosozialprodukt um drei Prozent schrumpfen und Krankheiten wie Cholera, Typhus und Denguefieber könnten sich epidemieartig ausbreiten.
Nun gehe es darum, die begonnenen Maßnahmen einer klimaschonenden Energieversorgung in den Philippinen konsequent umzusetzen und zu verstärken, sagte Legarda. Die installierte Leistung von erneuerbaren Energien soll dort laut Regierungsbeschluss von derzeit 5,4 Gigawatt auf 15,6 Gigawatt im Jahr 2030 ausgebaut werden, darunter 350 Megawatt Photovoltaik.
Die Thomas LLoyd Group sei führend bei Investitionen in Photovoltaik und anderen erneuerbaren Energien in den Philippinen, betonte Vorstandschef Michael Sieg. In San Carlos (Region Negros Occidental) finanzierte die Investmentgruppe zwei Solarparks mit einer Gesamtleistung von 22 Megawatt, die bis Frühsommer fertiggestellt sein sollen. „Eine nachhaltige energiepolitische Entwicklung des asiatisch-pazifischen Raums wird nicht nur global für jetzige und künftige Generationen eine entscheidende Bedeutung einnehmen, sondern auch Grundlage für das weitere Wachstum der Region sein“, sagte Sieg.
Via Liveschaltung sprach sich der frühere US-Präsident Bill Clinton in einer Ansprache an die Konferenzteilnehmer ebenfalls für verstärkte Investments in erneuerbare Energien in Südostasien und anderswo aus. Auch er sieht als wichtige Antriebsfeder hierfür den Abbau der Importabhängigkeit von fossilen Energien. Gute politische Rahmenbedingungen und stark gesunkene Preise, vor allem für Photovoltaik, böten hierfür günstige Voraussetzungen, unterstrich Clinton. Als Hauptherausforderung sieht er jedoch immer noch die Finanzierung. (Hans-Christoph Neidlein)

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