Parabel setzt auf Netzausbau

Teilen

Parabel hat seine Umfirmierung von einer Aktionengesellschaft zu einer GmbH vollzogen. Hintergrund ist der Umbruch auf den Photovoltaik-Märkten und die Konsolidierung. Auch Parabel hat in den vergangenen zwei Jahren seine Strukturen verschlankt. Die Umfirmierung sei erfolgt, um neue Wege der Finanzierung gehen zu können und die Effizienz zu erhöhen, sagt Geschäftsführer Holger Ruletzki im Interview mit pv magazine. Momentan sei der Photovoltaik-Freiflächenmarkt in Deutschland "mausetot" und die Banken scheuten jegliche Finanzierung. Auch bei Parabel hätten die Geschäftsbanken trotz Rekordumsätzen und Gewinnen im vergangenen Jahr die Finanzierung gekündigt, sagt Ruletzki weiter.

Angesichts der Krise bei Photovoltaik-Freiflächenanlagen hat Parabel ein neues Geschäftsfeld erschlossen. Das Unternehmen habe mittlerweile viele Erfahrungen in den Bereichen Trassenplanung und Umspannwerke gesammelt. Daher wolle man sich künftig auf den Ausbau von Netzinfrastrukturen konzentrieren. Dieser sei unabdingbar, um auch den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland gewährleisten zu können, sagt Ruletzki. Parabel engagiere sich daher beim Bau von Netzverknüpfungspunkten. Erste Projekte dazu gebe es nun in Brandenburg. Die dortige Regierung habe erkannt, dass es teilweise sinnvoller sei, ein separates Netz aufzubauen, als die bestehenden Leitungen auszubessern. Voraussichtlich ab 2020 werde es dann es konkret bei dem Aufbau des separaten Netzes, wobei es sich größtenteils um erdverlegte 110 Kilovolt-Netze handeln werde.

Es gebe aber schon derzeit einen Nachholbedarf beim Netzausbau, sagt Ruletzki. Parabel gehe es vor allem darum, neue Netzinfrastrukturen zu schaffen, die Verbundkraftwerke von Wind, Photovoltaik und Biomasse ermöglichten. Dies sei auch gerade mit Blick auf die viel diskutierte verpflichtende Direktvermarktung von neuen Anlagen sehr wichtig. Aber Parabel kämpfe parallel weiter für die Verbesserung der Bedingungen zum Bau von Photovoltaik-Kraftwerken in Deutschland. „Mit der nächsten Novellierung muss der Zehn-Megawatt-Deckel und die Flächenbeschränkung fallen“, sagt Ruletzki. Es wird – je nachdem, ob es weiter eine Vergütung über das EEG für Solarparks geben wird oder nicht – dennoch einige Jahre dauern, bis Photovoltaik-Kraftwerke in Deutschland wieder rentabel sein werden. Allerdings wird zunehmend anerkannt, dass eben auch große Solarparks die immer wieder geforderten Systemdienstleistungen übernehmen können. Auch in diesem Hinblick sei es wichtig, dass bereits jetzt das Netz fit gemacht werde und eben neue Netzverknüpfungspunkte entstünden, sagt Ruletzki.

Für die Mitarbeiter hat die Umfirmierung keine direkten Folgen. Parabel beschäftige weiterhin rund 30 Mitarbeiter, ein Rückgang auf etwa 60 Prozent nach der Verschlankung des Unternehmens im vergangenen Jahr. Beim Umsatz für das Geschäftsjahr 2013 erwartet Ruletzki mit etwa 30 Millionen Euro ähnliche Zahlen wie 2010 und 2011. Zudem strebe Parabel „eine schwarze Null“ für dieses Jahr an. Im kommenden Jahr würden dann erste Umsätze aus dem Geschäftsfeld „Netzinfrastruktur“ erwartet. Insgesamt wolle den Umsatz stabil halten, so Ruletzki weiter. (Sandra Enkhardt)

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Popular content

Solarspitzen-Gesetz: Fronius widerspricht BSI-Bedenken
21 Januar 2025 Aus Sicht des österreichischen Wechselrichter-Herstellers besteht zwar das Risiko, dass China flächendeckend den Betrieb von Photovoltaik-Anlagen stör...