Die Sommerflaute ist in einen ruhigen Herbst übergegangen. Der Photovoltaik Global 30 Index lag am Stichtag 10. September bei 59,83 Punkten und damit gut drei Prozent über dem Niveau des Vormonats. Bei den 29 im Index vertretenen Unternehmen entwickelten sich die Kurse jedoch sehr unterschiedlich, 19 mussten Kursverluste hinnehmen.
Mit einem Minus von 24,82 Prozent ist der taiwanesische Zellproduzent E-Ton der größte Verlierer im Index. Grund sind die roten Zahlen, die das Unternehmen jetzt seit sechs Quartalen in Folge meldet: Das operative Geschäft ist profitabel, aber US-Tochter Gloria (GIH) erweist sich als Millionengrab, unter anderem wegen nicht ausgelasteter Produktionskapazitäten bei GIH-Tochter Adema Technologies. Ein grenzüberschreitendes Problem hat auch PV Crystalox (-17,37 Prozent). Der britische Waferhersteller hat gute Halbjahreszahlen vorgelegt, leidet aber Analysten zufolge unter dem starken Yen und hat daher die Gewinnerwartungen verfehlt. Zu den weiteren Verlierern im Index gehören deutsche Unternehmen. Roth & Rau (-22,48 Prozent) sind zwar im zweiten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt, aber zurückhaltende Analystenmeinungen sorgten unter den Anlegern für Verstimmung. Auch die Phoenix Solar AG (-16,09 Prozent) sorgte mit guten Zahlen für das zweite Quartal für Schlagzeilen, verzeichnet jedoch erwartungsgemäß seit dem 1. Juli eine schwächere Nachfrage im Inland. Schwäche auf einem anderen Gebiet zeigt Conergy (-14,92 Prozent): Die Investoren sind nach den zahlreichen Personalquerelen der vergangenen Wochen verunsichert.
Anders die chinesische Konkurrenz: JA Solar (+21,54 Prozent) legte kräftig zu, nachdem der Konzern Lieferverträge für Module von insgesamt 500 Megawatt sowie eine milliardenschwere Kreditzusage der China Development Bank bekannt gegeben hatte. Das Geld ist nicht projektgebunden, sondern soll vor allem das langfristige Wachstum sichern. Modulproduzent Trina Solar (+17,32 Pro zent) begeisterte die Anleger mit guten Zahlen für das zweite Quartal und noch besseren Aussichten: Trina erwartet im dritten Quartal einen Modulabsatz von 250 bis 260 Megawatt. Und Solarkonzern Yingli Green Energy (+9,68 Prozent) meldet einen erfolgreichen Einstieg in den französischen Markt.
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