Produktion bei Aleo Solar in Prenzlau läuft wieder

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Aleo Solar hat lange nach einem neuen Investor gesucht und Mitte Mai konnte die Übernahme durch die SCP Solar GmbH endgültig abgeschlossen werden. Etwa zwei Wochen später nahm der Photovoltaik-Hersteller seine Produktion im Werk in Prenzlau wieder auf. „Das Hochfahren hat etwa vier Wochen gedauert, seither verfügen wir wieder über eine jährliche Produktionskapazität von 120 Megawatt“, sagt Günter Schulze, CEO der neuen Aleo Solar GmbH, im Interview mit pv magazine. Die Produktion sei derzeit noch nicht voll ausgelastet, räumt er ein. Etwa die Hälfte der produzierten Solarmodule verkaufe Aleo Solar in Deutschland, den Rest vorwiegend im europäischen Ausland, etwa nach Griechenland, Frankreich oder die Beneluxländer. Erste Modullieferungen seien auch nach Japan gegangen, wo Aleo Solar künftig noch mehr absetzen will. Weitere Zukunftsmärkte sind nach Ansicht von Schulze Indonesien und Australien. Derzeit beschäftigt Aleo Solar wieder rund 190 Mitarbeiter in Prenzlau, davon etwa 110 in der Produktion, die restlichen in der Entwicklung, dem Vertrieb und de Verwaltung.

Die Perspektiven für den deutschen Photovoltaik-Markt sind von den Investoren zum Zeitpunkt der Vertragsverhandlungen noch besser eingeschätzt worden. Mittlerweile ist der Zubau hierzulande deutlich rückläufig. Dennoch sieht Günter Schulze Aleo Solar gut aufgestellt. Das neu entwickelten Hochleistungsmodul, das bereits probeweise in Prenzlau vom Band gelaufen sei, sei ein sehr interessantes Produkt für den deutschen Markt. Gerade im Segment der Photovoltaik-Anlagen bis zehn Kilowatt Leistung erhofft er sich eine steigende Nachfrage für das neue Produkt. Es liege preislich nur leicht über den monokristallinen Standardmodulen, bringe mehr Leistung und verfüge über ein gutes Schwachlichtverhalten, sagt Schulze weiter. Außerdem sei auf dem deutschen Kleinanlagen-Markt Qualität „made in Germany“ durchaus gefragt.

Die Weiterentwicklung seines Hochleistungsmoduls hat Aleo Solar fest im Blick. Dabei gehe es sowohl um die weitere Erhöhung der Leistung, aber auch um die Reduktion der Kosten. Dies geschehe in enger Abstimmung mit dem neuen Investor Sunrise Global Energy. Es gebe gemeinsame Projekte und die Forschungsmitarbeiter stünden im engen Austausch, sagt Schulze. Bereits vor dem Einstieg hat Aleo Solar mit Sunrise Global Energy zusammengearbeitet. Auch jetzt liefert das taiwanesische Photovoltaik-Unternehmen weiter die Solarzellen für die Module von Aleo Solar.

Was bringt die Zukunft?

Der Übernahmevertrag mit Bosch enthalt klare Regeln für die neuen Investoren. Demnach sind die kommenden drei Jahre finanziell weitgehend abgesichert und die Produktion in Prenzlau wird in dieser Zeit auf jeden Fall fortgesetzt sein. „Danach sollten wir das Tal der Tränen durchschritten haben und auf eigenen Beinen stehen“, sagt Schulze. Er ist zuversichtlich, dass dies gelingen wird. Für die Zukunft sei ebenfalls geplant, die Produktion weiter hochzufahren. Nominell lässt sich das Werk in Prenzlau auf eine Jahreskapazität von 300 Megawatt erweitern. Schulze hat für den Neustart von Aleo Solar den Taiwanesen William Chen an seiner Seite. Er ist in der Geschäftsführung für den Vertrieb zuständig und war vorher in leitender Position bei Sunrise Global Energy tätig.

Der ursprüngliche Plan, dass die drei asiatische Unternehmen Sunrise Global Solar Energy aus Taiwan, Choshu Industry aus Japan sowie Pan Asia Solar aus Hongkong über die SCP Solar die Assets und die Marke von Aleo übernommen und fortführen, ist nicht ganz umgesetzt worden. Zwar hätten alle drei Investoren den Kaufvertrag unterzeichnet, sagt Schulze. Doch letztlich hätten sich die Firmen aus Japan und Hongkong aus unterschiedlichen Gründen wieder zurückgezogen und Sunrise Global Energy allein die Kaufsumme bezahlt. Choshu Industry und Pan Asia Solar stünden zu ihren Verpflichtungen, seien aber nicht in der ursprünglichen Weise in das Unternehmen eingebunden. Sunrise Global Energy wiederum ist Anfang August von Sino-American Silicon Products (SAS) komplett übernommen worden und wird als eigene Tochter weitergeführt. SAS ist damit zu einem vollintegrierten Hersteller vom Silizium zum Modul aufgestiegen. Das kann perspektivisch Aleo Solar natürlich auch zugute kommen, dass seine Herstellungskosten weiter senken will. (Sandra Enkhardt)

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