USA: Vorläufige Prüfung ergibt geringere Dumpingmarge für chinesische Hersteller

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Die Internationale Handelsbehörde (ITA) der USA hat sehr geräuschlos bereits kurz vor Weihnachten die vorläufigen Ergebnisse seiner zweiten Prüfung der seit 2012 geltenden Anti-Dumpingzölle für chinesische Solarzellen veröffentlicht. Die Dumpingmarge, auf der die Zölle basieren, belaufen sich nach ITA-Ermittlungen zwischen 4,53 und 11,47 Prozent und damit deutlich unter den Dumpingzöllen, die bei der Entscheidung 2012 und nach der ersten Überprüfung festgelegt wurden. In dieser Woche veröffentlichte die ITA dann ihre vorläufigen Ergebnisse der zweiten Überprüfung der Anti-Subventionszölle für chinesische Photovoltaik-Hersteller von Solarzellen. Der „Fördersatz“ für die chinesischen Unternehmen wurde mit 19,62 Prozent angegeben, was leicht über den Zöllen von 2012 liegt.

Diese Aussicht auf insgesamt niedrigere Importzölle könnte als gute Nachricht für die chinesischen Photovoltaik-Hersteller gewertet werden. Jedoch handelt es sich nur um vorläufige Werte und GTM Research-Analyst Jade Jone weist daraufhin, dass die vorherige Überprüfung den Unternehmen eine Lektion gewesen sei. „In der vorläufigen Untersuchung damals seien ebenfalls niedrigere Zölle gefordert worden, aber bei der endgültigen Entscheidung seien sie dann doch im Wesentlichen auf dem Niveau von 2012 geblieben“, sagt Jones auf Anfrage von pv magazine. „Einige Hersteller haben damals wegen der erwarteten niedrigeren Zölle Preiszusagen gemacht, die sich letzten Endes als unvorteilhaft für sie erwiesen haben.“ Die endgültige Entscheidung über eine Anpassung der Anti-Dumping- und Anti-Subventionszölle für die chinesischen Hersteller in den USA wird im Sommer erwartet.

Chinesische Photovoltaik-Hersteller haben auf die Importzölle in den USA und die Mindestpreise in der EU mit einer Verlagerung ihrer Produktionskapazitäten nach Südostasien reagiert. Dort hergestellte Solarzellen und Solarmodule können zollfrei exportiert werden. „Wir haben 2015 eine Anpassung der Kapazitäten der chinesischen Hersteller gesehen, so dass sie die Möglichkeit haben, Solarzellen zollfrei zu liefern“, sagt Jones weiter. „Da die Nachfrage generell wächst, könnte auch die Menge an zollfreien Lieferungen in die USA steigen.“ Allerdings verfügten die chinesischen Hersteller nur über begrenzte Kapazitäten außerhalb ihrer Heimat und würden daher doch von den Importzöllen betroffen sein. „Die USA sind nur ein Markt; und es braucht schon mehr Rechtfertigungen jenseits des US-Marktes, um schnell in zollfreie Zellkapazitäten zu investieren oder diese weiter auszubauen“, sagt Jones. Neben den USA könnten diese „zollfreien“ Solarzellen und Solarmodule auch noch nach Europa geliefert werden, wo es den Mindesti

mportpreis für die chinesischen Hersteller gibt. (Christian Roselund)

Übersetzt und bearbeitet von Sandra Enkhardt.

Link zum Originalartikel auf www.pv-magazine.com:Little comfort in preliminary review of U.S. duties on Chinese solar cells

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