Umweltministerium zieht positive Zwischenbilanz zur Marktprämie

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Immer mehr Strom aus Erneuerbaren-Energien-Anlagen wird direkt an der Strombörse vermarktet. Nach den jüngsten Zahlen der Übertragungsnetzbetreiber sei es knapp die Hälfte des Stroms, der damit voll im Wettbewerb am Großhandelsmarkt integriert sei, teilte das Bundesumweltministerium nun mit. Der zuständige Minister Peter Altmaier (CDU) lobte diese Entwicklung: „Ein erheblicher Teil der Erneuerbare Energien-Anlagen übernimmt im Markt inzwischen die gleiche Verantwortung wie vorher nur konventionelle Kraftwerke. Jetzt müssen konventionelle Erzeuger und die Nachfrager ihren Teil zu einem flexibleren Stromsystem beitragen.“ 

Zugleich zeige sich, dass die Betreiber von Photovoltaik- und Windkraftanlagen mittlerweile stärker auf negative Preise an der Strombörse reagierten und ihre Anlagen dann drosselten. Dies sei zuletzt Mitte Juni der Fall gewesen, als ein Überangebot an Strom für negative Großhandelspreise gesorgt habe. Damals haben laut Bundesumweltministerium Erneuerbare-Energien-Anlagen mit 3200 Megawatt Gesamtleistung ihre Erzeugung gedrosselt und somit Kosten in Millionenhöhe vermieden. Nach den aktuellen Zahlen der Übertragungsnetzbetreiber befinden sich im Juli Anlagen mit einer Gesamtleistung von 32654 Megawatt in der Direktvermarktung unter Inanspruchnahme der Marktprämie. Mehr als 25000 Megawatt entfallen dabei auf Windkraftanlagen an Land und auf dem Meer. Bei den Photovoltaik-Anlagen sind demnach 3678 Megawatt Leistung in der Direktvermarktung, ein Anstieg um 50 Prozent gegenüber dem Januar 2013.

Die Bundesregierung hatte im Januar 2012 mit der EEG-Novelle das Instrument der Direktvermarktung eingeführt. Die Marktprämie gleicht dabei die Differenz zwischen der Vergütung aus, die für den Strom nach dem EEG zu zahlen wäre und dem durchschnittlichen Marktpreis. Die Betreiber der Photovoltaik-, Windkraft- oder Biomasseanlagen verzichten dabei auch die Einspeisevergütung. Die Marktprämie ist dazu gedacht, dass Betreiber von Erneuerbaren-Energien-Anlagen ihren erzeugten Strom bedarfsgerechter einspeisen.

Die Fraunhofer-Institute für System- und Innovationsforschung (ISI) und für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) sowie das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM) und die Rechtsanwaltskanzlei BeckerBüttnerHeld (BBH) haben im Auftrag des Bundesumweltministeriums die Erfahrungen mit der Marktprämie evaluiert. In ihrem vorgelegten Bericht kommen sie zu dem Schluss, dass die Marktprämie bereits jetzt Entwicklungen angestoßen habe, die für eine mittelfristige Marktintegration der Erneuerbaren wichtig seien. „Nach Einführung des Instruments Anfang 2012 ist die Marktprämie durch die Marktakteure insbesondere bei Windanlagenbetreibern sehr gut angenommen worden. Aber auch die Betreiber von Biomasseanlagen und Photovoltaik-Anlagen nehmen das Instrument zunehmend an“, schreiben die Forscher in ihrem Bericht. Die Marktprämie setze Impulse, die Einspeisung genauer zu prognostizieren und bedarfsorientierter zu betreiben. Die Marktprämie könne damit perspektivisch helfen, die EEG-Umlage zu entlasten und die erneuerbaren Energien in die Regelenergiemärkte zu integrieren, heißt es im Forschungsbericht der Institute dazu. (Sandra Enkhardt)

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