Sunedison will vorerst keine neue Projekte in Yieldcos transferieren

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Sunedison hat in der letzten Zeit für einige Schlagzeilen gesorgt. Nachdem der Aktienkurs einige herbe Verluste erlitt, wurde am Wochenende bekannt, dass das Unternehmen einen erheblichen Teil seiner Mitarbeiter entlassen will. Eine Börsennotiz bestätigte dann schließlich, dass es 15 Prozent der weltweiten Belegschaft treffen soll. Am Mittwochmorgen nach US-Zeit erklärte dann Sunedision die Gründe für die kurzfristigen Umstrukturierungen seiner Geschäfte, die es vor allem mit „Marktverwerfungen“ begründet – die sich vor allem in dem starken und anhaltenden Fall des Aktienkurses sowie der Aktienkurse der beiden Yieldcos äußere.

Trotz des schnellen Strategiewechsels plant Sunedison keine für 2016 geplanten Projekte in einer der zwei Yieldcos fallenzulassen. Allerdings plant das Unternehmen, eher Projekte für Investoren umzusetzen und diese zu verkaufen, und nicht die Projekte in die Yieldcos zu transferieren. Dies gelte aber nur für neue Projekte aus dem kommenden Jahr und nicht für Projekte, die bereits in die Yieldcos Terraform Power und Terraform Global transferiert worden seien. Wenn sich die Marktbedingungen wieder verbesserten, habe Sunedison immer noch die Option, die Projekte in die Yieldcos weiterzugeben. Das US-Photovoltaik-Unternehmen plant auch, 800 bis 1000 Megawatt an Projekten an Dritte weiterzuverkaufen, um einen steten Zufluss an Bargeld zu generieren.

„Wir glauben weiterhin an den Wert von Terraform Power und Global als die beste Möglichkeit, Einnahmen für Sunedison zu erzielen“, erklärte Sunedison-Finanzvorstand Brian Wuebbels auf der Investorenpräsentation am Vormittag. „Je nachdem wie sich die Marktbedingungen entwickeln, werden wir die Mischung zwischen Verkauf an Dritte und den Besitz von eigenen Megawatt-Anlagen verfeinern.“ Obwohl Sunedison von der Yieldco-Idee noch immer überzeugt ist, räumte Wuebbels ein, dass das Unternehmen die „Realität anerkennt“, wobei ein Mangel an Marktvertrauen die Leistung der Yieldcos beeinträchtige.

Darüber hinaus erklärte Sunedison, dass es sich künftig auf die Photovoltaik-Märkte in den USA, Lateinamerika, China und Indien konzentrieren wolle. Aus Großbritannien wolle sich das US-Unternehmen hingegen wegen der geplanten Kürzungen der Solarförderung zurückziehen. Der geplante Kauf von Latin American Power für 700 Millionen US-Dollar soll nun doch nicht vollzogen werden. Beide Seiten beschuldigten sich gegenseitig, nicht die vereinbarten Leistungen geliefert zu haben. Das „Wallstreet Journal“ berichtet unter Berufung auf nicht-namentlich genannte Quellen, dass Sunedision es versäumt habe 400 der 700 Millionen US-Dollar voraus in bar zu zahlen. Mit dem Kauf von Vivint wolle das US-Unternehmen aber fortfahren, es sollen allerdings Stellen gestrichen werden. „Wir werden es Zeile für Zeile durchgehen; und Vivents und unser Dachanlagen-Geschäft komplett rationalisieren“, erklärte Vorstandschef Ahmad Chatila.

Trotz dieser Probleme ist Sunedison überzeugt, dass die Grundlagen seines Geschäfts weiterhin gesund sind, einschließlich der starken Nachfrage nach Projekten, die es baut. „Unabhängig davon, ob sich die öffentliche Marktstimmung verbessert, werden diese Projekte gebaut und finanziert werden“, erklärte Chatila. Das Unternehmen schätzt, dass auch vor dem heutigen Rückzug, die Yieldcos nur zwei bis drei Projekt der erneuerbaren Vermögenswerte kaufen wollten. Sunedison hob hervor, dass die Kaufpreise und Kapitalkosten für die traditionellen Projektkäufer unverändert blieben.

Sorge bereitet dem Unternehmen allerdings seine Verschuldung. So muss Sunedison in den kommenden drei Jahren insgesamt 727 Millionen US-Dollar an Schulden zurückzahlen; bis 2020 aber dann keine weiteren. Im kommenden Jahr sollen vierteljährlich 875 Megawatt an Wind- und Photovoltaik-Anlagen realisiert werden, was sich in einem EBITDA-Ergebnis von 156 Millionen US-Dollar niederschlagen soll. Insgesamt gehe Sunedison von Gesamteinnahmen, inklusive aller Beteiligungen, von mehr als sechs Milliarden US-Dollar im Jahr 2016 aus. „Wir werden geduldig sein. Wir glauben immer noch an unseren langfristigen Plan, den wir haben“, erklärte Wuebbels. (Christian Roselund, übersetzt und bearbeitet von Sandra Enkhardt)

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