Sonnenbatterie mit Sony-Batterien und Endkunden im Blick

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Der Batteriespeicherhersteller Sonnenbatterie hatte bereits letztes Jahr nach der Intersolar die neue Produktgeneration mit der Bezeichnung „eco“ eingeführt, die deutlich preisgünstiger war als die Vorgängermodelle. Dieses Jahr gibt es zwar keinen weiteren Preissprung in absoluten Zahlen, dafür aber einen Sprung in der Lebensdauer. Bisher enthielten Sonnenbatterie-Systeme Batterien, deren Herkunft nicht veröffentlicht wurde, mit einer Zyklenlebensdauer von 5.000 Zyklen. In Zukunft wird das Unternehmen Lithiumeisenphosphat-Batterien von Sony einsetzen, deren Lebensdauer mit 10.000 Zyklen angegeben wird (siehe Produktübersicht Batteriespeicher pv magazine).

Wenn der Speicher über 20 Jahre immer außer im Winter einmal am Tag geladen und entladen wird, werden zwar nur rund 5.000 Zyklen benötigt. Es sind jedoch mehr Zyklen nötig, wenn man zum Beispiel Netzdienstleistungen anbieten will oder zusätzlich zur Photovoltaikanlage noch ein Blockheizkraftwerk hat, das den Speicher auch in den Wintermonaten lädt.

Immer wieder wird darüber diskutiert, wie selbstständig Endkunden darüber entscheiden, ob ein bestimmtes Produkt gekauft wird. Bei Photovoltaikmodulen ergeben Umfragen in steter Regelmäßigkeit, dass im der Installateur den wesentlichen Einfluss darauf hat, welches Produkt gekauft wird. Das könnte bei den Batteriespeichern etwas anders sein. Zumindest informieren sich Endkunden mehr selbst. „Wir haben sehr viele Anfragen, die über die Webseite kommen“, erklärt Christoph Ostermann. Die Sonnenbatterie gibt diese Kontakte dann an ihre Fachpartner zur Installation weiter.

Tesla und die Endkundenmarke

Da ist es nur konsequent, dass die Sonnenbatterie eine Endkundenmarke werden will. Wie hilfreich das ist, zeigt gerade das Beispiel Tesla. Darauf angesprochen, erkennt Ostermann „neidlos an“, dass das Unternehmen eine sehr große Aufmerksamkeit erfahren hat. „Das ist der Kultstatus, den sie sich erarbeitet haben“, sagt er. Da kommt viel zusammen: coole Autos, ein hochemotionales Produkt, ein charismatischer Milliardär und der Mythos des Silicon Valley.

„Ich begrüße den Effekt, den die Ankündigung hat “, sagt Ostermann. Allerdings müsse man sich den Preis und das Angebot genau anschauen. Auch dass Solarcity das fertige Gerät für 5.000 US-Dollar vermietet, sage noch nicht so viel. Die Frage sei, was Solarcity am Ende damit verdienen muss. Die Sonnenbatterie ist auch in den USA aktiv und will auch Speicher in einem Geschäftsmodell anbieten, „bei dem der Kunde nicht Eigentümer wird“.

Oft wird darüber diskutiert,dass junge Unternehmen in Deutschland Schwierigkeiten hat, das notwendige Kapital bekommt, um zu wachsen und sich zu entwickeln. Gerade mit dem Vergleich auf Tesla, macht sich Ostermann keine Sorgen, dass die Industrie in Deutschland unterfinanziert ist. Es gebe zwar weniger Venture Capital in Deutschland als in den USA gebe, aber auch als deutsches Unternehmen sei es möglich, in den USA um Kapital zu werben.

Die Sonnenbatterie selbst hat bisher insgesamt zehn Millionen Euro an Venture Capital eingeworben. Bei den 15 Millionen Euro Umsatz in 2014 sei ein entsprechende Working Capital nötig. Die Zukunftsaussichten sieht er gut. „Wir glauben daran, dass der Speichermarkt am Anfang steht“, sagt Ostermann.

In 2015 will die Sonnenbatterie ihren Umsatz gegenüber 2014 verdoppeln, wie schon im Jahr zuvor. 2014 erwirtschafteten die 92 Mitarbeiter (Stand Ende 2014) rund 15 Millionen Euro, so die eigenen Angaben. „Wir haben eine neue Produktgeneration eingeführt. Durch einen signifikanten Preisschnitt ist es uns gelungen, die Tür zum Massenmarkt aufzustoßen“, sagt Geschäftsführer Christoph Ostermann dazu.

Zweistellige Anzahln an Regelenergie-Kunden

Sonnenbatterie ermöglicht seinen Kunden seit Mitte 2014, bei demSchwarmenergie-Konzept von Lichtblick mitzumachen, über das Regelenergie vermarktet werden soll. Für die Regelenergie gibt es mehrere Umsetzungsmöglichkeiten. Bei dem Konzept der Sonnenbatterie benötigt man keinen zweiten Zähler. Die Kunden bekommen ihre Bereitschaft zur Teilnahme jährlich pauschal mit 100 Euro vergütet. Die dadurch zusätzlich bezogene Energiemenge, die über den normalen Zähler läuft, wird durch die Pauschalvergütung mehr als gut vergütet, so Pressesprecher Matthias Bloch.

„Wir haben momentan eine zweistellige Anzahl von Kunden“, schreibt Bloch. Sie beobachteten dabei ein wachsendes Interesse an dem Angebot. Fast entschuldigend fügt er hinzu, dass virtuelle Kraftwerke in der öffentlichen Wahrnehmung ja noch sehr neu sind und Technologie und Vermarktungsmodelle noch ganz am Anfang stehen. Insofern „ist der Regelenergie-Markt natürlich noch ein Nischenmarkt“. (Michael Fuhs)

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