Singulus: Anleihegläubiger sollen Alternativkonzept zustimmen

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Die Singulus Technologies AG hat nun ihre Anleihegläubiger zu einer zweiten Versammlung am 15. Februar eingeladen. Die erste Sitzung war aufgrund mangelnder Präsenz nicht beschlussfähig und wurde schnell beendet. Für die zweite Sitzung ist das Quorum nun nicht mehr 50 Prozent, sondern nur noch 25 Prozent, damit die Gläubiger Beschlüsse fassen können. Allerdings will der Vorstand von Singulus nun nicht mehr, dass sie seinem Sanierungskonzept zustimmen, wie aus der Einladung hervorgeht.

Die Anleihegläubigerin Prime Capital Debt SCS SICAF – SIF hat bereits im Vorfeld der ersten Sitzung ein Ergänzungsverlangen eingereicht. Dabei geht es um eine Alternative zum vorgeschlagenen Schuldenschnitt für den angeschlagenen Photovoltaik-Anlagenbauer aus Kahl am Main. Die vorgeschlagenen Änderungen würden dabei im Wesentlichen die Ausgestaltung der Verzinsung, die beiderseitigen Kündigungsmöglichkeiten, die Besicherung sowie die laufende Berichterstattung der Gesellschaft betreffen, hieß es weiter. Der Vorstand von Singulus habe sich nach Abstimmung mit dem gemeinsamen Vertreter entschlossen, diesen Plan zu unterstützen und bittet die Gläubiger dafür um Zustimmung. Die Änderungen gefährdeten nicht die Sanierungsfähigkeit des Unternehmens. Dies habe ein neutraler Gutachter bestätigt. Außerdem rechne der Vorstand mit einer höheren Akzeptanz für diesen Vorschlag.

Im Falle eines erneuten Scheiterns der Gläubigerversammlung droht Singulus die Insolvenz. „Ohne diese Restrukturierung wird die Singulus Technologies AG aus heutiger Sicht nicht dazu in der Lage sein, eine bilanzielle Sanierung zu erreichen oder künftig eine hinreichende Liquidität sicherzustellen. Die Umsetzung dieser Maßnahmen und die einhergehende Zustimmung der Anleihegläubiger sowie der Aktionäre ist daher nach derzeitiger Einschätzung des Vorstands der einzig gangbare Weg, eine ansonsten drohende Insolvenz der Gesellschaft zu vermeiden“, heißt es in der Einladung weiter. Allerdings habe der Vorstand eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft damit beauftragt, die Quote für die Gläubiger im Insolvenzfall zu ermitteln. Sie würde lediglich rund 20 Prozent betragen, so das Ergebnis.

Nach den Gläubigern sollen auch die Aktionäre einen Tag später auf einer außerordentlichen Hauptversammlung noch dem Restrukturierungskonzept von Singulus zustimmen. Mit dem Schuldenschnitt würde der Einfluss der Aktionäre auf das Unternehmen massiv zurückgehen. Die Anleihegläubiger würden über die Ausgabe neuer Aktien dann die Mehrheit besitzen. (Sandra Enkhardt)

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