RWE: Kohle unverzichtbar für Energiewende

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Aus Sicht von RWE ist die Braunkohle als heimischer Energieträger auch in Zukunft unverzichtbar für die Stromversorgung in Deutschland. Daran ließ Matthias Hartung, Vorstandsvorsitzender von RWE Generation, bei einem Pressegespräch in Paffendorf bei Bergheim keinen Zweifel. Gleichzeitig musste er jedoch zugeben: „Unsere konventionelle Stromerzeugung steht unter gewaltigem wirtschaftlichen Druck.“ Das heißt in Zahlen: In den ersten sechs Monaten des Jahres ist das Ergebnis des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 62 Prozent von 1,8 Milliarden auf 690 Millionen Euro gesunken, vor allem wegen sinkender Großhandelspreise und dem Wegfall der kostenlosen CO2-Rechte; der Gesamtumsatz nahm um vier Prozent auf rund 5,4 Milliarden Euro ab. Und die Aussichten trüben sich weiter ein: Der Großhandelspreis für 2014 liegt aktuell bei etwa 38 Euro je Megawattstunde Strom – Anfang 2012 waren es noch 55 bis 60 Euro. Das Ergebnis der RWE Generation wird deshalb weiter zurückgehen.

Aus Sicht von RWE verändert die Energiewende die Rolle der konventionellen Erzeugung erheblich. Matthias Hartung: „Flexibilität ist die Voraussetzung, um den Ausbau der volatilen erneuerbaren Energien zu ermöglichen. Wir haben dafür gesorgt, dass die Braunkohle in puncto Flexibilität modernen Gaskraftwerken in nichts nachsteht.“ Neben technischen Fortschritten seien aber vor allem Veränderungen bei den energiepolitischen Rahmenbedingungen notwendig. Hartung fordert ein Marktsystem, in dem auch die Bereitstellung gesicherter Kraftwerksleistung honoriert wird – ungeachtet von Technologie und Alter der Anlagen. Außerdem müsse die Politik den Emissionshandel und das Erneuerbare-Energien-Gesetz reformieren. Nur mit Hilfe dieser drei Stellschrauben könne die Energiewende gelingen.

In der RWE Generation sind seit Jahresbeginn die konventionellen Kraftwerke in Deutschland, England und den Niederlanden gebündelt; die RWE Power gehört mit der Braunkohle, der Kernenergie und der Wasserkraft dazu. Wie RWE mitteilte, überprüft das Unternehmen angesichts der Marktzahlen seine gesamte Kraftwerksflotte. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, unsere Kosten weiter zu senken, um unsere Kraftwerke im Markt zu halten“, betonte Hartung.“ Allein im Bereich Braunkohle seien seit April 350 Ideen entwickelt worden, um Prozesse und Organisationen zu verschlanken, Sachkosten zu senken, Margen zu verbessern oder die Personalkosten zu optimieren; bis Ende des Jahres sollen alle Maßnahmen stehen. (Petra Hannen)

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