Preisdruck für SMA, Power One und Co. nimmt weiter zu

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Die Analysten von IHS rechnen damit, dass die Wechselrichter-Hersteller für das laufende Geschäftsjahr neun Prozent weniger Umsatz machen werden als 2012. Er werde von 7,1 auf 6,4 Milliarden US-Dollar sinken, obwohl der weltweite Zubau in diesem Jahr voraussichtlich um sieben Prozent steigen werden, heißt es im jüngsten Bericht „PV Inverter Market Tracker“. Die IHS-Analysten waren zur Jahresmitte noch von einem weniger starken Umsatzrückgang ausgegangen. Damals wurden fünf Prozent prognostiziert. Als Ursachen für den stärkeren Rückgang werden vor allem die stark sinkenden Preise für Wechselrichter, die in kommerziellen Dachanlagen und Solarparks zum Einsatz kämen. Außerdem gebe es einen enormen Kostendruck auf wichtigste Photovoltaik-Märkten wie Deutschland und Italien.

Die Durchschnittspreise für Photovoltaik-Wechselrichter sind in diesem Jahr auf 0,18 US-Dollar pro Watt gesunken; 2012 lagen sie IHS zufolge noch bei 0,22 US-Dollar pro Watt. Dies sei auch darauf zurückzuführen, dass die Gesamtkosten für Photovoltaik-Anlagen immer weiter sinken, wie es weiter hieß. Damit bestünden in allen Komponenten-Bereichen ein erhöhter Druck, die Preise zu reduzieren. „In den vergangenen zwei Jahren standen die Hersteller von Solarmodulen weit mehr unter Preisdruck als die Wechselrichter-Lieferanten“, sagt Cormac Gilligan, Senior Analyst bei IHS. „Die Modulpreise haben nun aber aber einen Wendepunkt erreicht und beginnen wieder zu steigen. Dies hat aber eine große Konsequenz für die Wechselrichter-Hersteller, da sich der Preisdruck nun in dieses Segment verschoben hat“, sagt Gilligan weiter. Die Wechselrichter-Unternehmen müssten nun den Preisdruck kompensieren. Sie seien gezwungen, ihre Geräte zu niedrigen Preisen zu verkaufen, um Aufträge zu erhalten. Zudem würde der Kostendruck noch dadurch verstärkt, dass auf vielen Photovoltaik-Märkten die Regierungen die Solarförderung spürbar kürzten oder gar ganz abschafften.

Der deutliche Rückgang des Photovoltaik-Zubaus auf den bisher wichtigsten Märkten Deutschland und Italien vergrößere den Preisdruck bei Wechselrichtern noch. Beide Länder werden in diesem Jahr zusammen voraussichtlich rund 5,7 Gigawatt Photovoltaik-Leistung installieren. 2012 seien es noch 11,5 Gigawatt gewesen. Viele Hersteller müssten nun auch auf neue Märkte drängen, wo es aber eine große Konkurrenz gebe, hieß es weiter. Der Gesamtumsatz für Photovoltaik-Wechselrichter in Europa wird 2013 um 50 Prozent niedriger liegen als 2011. Die Zahl der Wechselrichter-Lieferanten in Europa wird aber weitgehend unverändert sein“, sagt Gilligan.

Die Preise für dreiphasige Wechselrichter im Segment bis 35 Kilowatt sind IHS zufolge im ersten Halbjahr sehr stark zurückgegangen. Dies liege vor allem am harten Konkurrenzkampf, zu dem sich mittlerweile auch immer stärker chinesische Anbieter gesellten. Die Preise für diese Wechselrichter würden auf den wichtigsten europäischen Märkten auf etwa 0,14 US-Dollar pro Watt und damit um 20 Prozent sinken. Auch das derzeit noch höhere Preislevel in den USA würde sich dem europäischen Niveau annähern. Die Preise für Zentralwechselrichter würden in diesem Jahr voraussichtlich um 16 Prozent auf 0,12 US-Dollar pro Watt sinken, hieß es bei IHS. Auf einigen asiatischen Märkten wie China, Indien und Thailand werden diese Wechselrichter aber auch bereits schon zu Preisen von 0,06 US-Dollar pro Watt verkauft. Zusätzlich würden Preise für Photovoltaik-Wechselrichter auch dadurch gedrückt, dass neue Projekte nicht mehr über feste Einspeisevergütungen finanziert werden, sondern gerade in auftrebenden Märkten über Ausschreibungen vergeben werden, wie die IHS-Analysten anmerken. (Sandra Enkhardt)

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