Neuer Treibhausgas-Rekord

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Die Fieberkurve des Klimawandels steigt und steigt. Diese Entwicklung verläuft so unerbittlich wie die Weltpolitik den Klimawandel und seine Folgen ignoriert, verleugnet und verdrängt. Je mehr internationale Klima-Konferenzen, desto weniger wirksame Aktivitäten zur Eindämmung der Folgen des Klimawandels.

UN-Generalsekretär Ban Ki Noon hat für den 23. September 2014 mal wieder zu einer ganz großen Klima-Konferenz nach New York eingeladen. Und wieder wird es außer vielen schönen Reden nicht viel Bleibendes geben.

Was aber sind im Herbst 2014 die Fakten?

Rechtzeitig vor der Konferenz hat die Universität San Diego und die US-amerikanische Wetterbehörde Noaa die jüngsten CO2-Werte in der Atmosphäre gemessen. Danach war 2013 ein Rekordjahr. Am Beginn des Industriezeitalters lag der CO2-Rekord bei 280 ppm (parts per million, Moleküle pro Million Luftteilchen) – 2013 bei 396 ppm. Zudem betrug der Zuwachs gegenüber 2012 drei ppm – ein weiterer Jahres-Rekord.

Diese Zahlen wurden soeben von der Weltorganisation für Meteorologie (MWO) in Genf bestätigt. Dazu MWO-Generalsekretär Michel Miraud: „Wir wissen ohne jeden Zweifel, dass sich unser Klima ändert und dass das Wetter extremer wird… Wir müssen den Trend umkehren, indem wir die Emissionen von CO2 und anderen Treibhausgasen senken.“

Kohlendioxid, das bei jedem Verbrennungsvorgang entsteht, heizt neben 19 weiteren Gasen die Atmosphäre auf und lässt die Meere versauern. Der Effekt lässt sich am ph-Wert des Wassers ablesen. CO2 verursacht den größten Anteil aller Treibhausgase. 2013 lag der CO2-Gehalt um 142% höher als vor 1775, die Methan-Konzentration um 253% und die Lachgas-Konzentration um 121%.

Wie soll bei dieser Fieberkurve das Zwei-Grad-Ziel noch erreicht werden? Die Gesetze der Physik sind eben nicht verhandelbar.

2013 wurden weltweit 35 Milliarden Tonnen CO2 emittiert. Deshalb ist der heutige CO2-Gehalt in der Atmosphäre höher als in den letzten 800.000 Jahren. Die Versauerung der Meere hat sogar den höchsten Level seit 300 Millionen Jahren erreicht.

In China, Australien und Südafrika boomt die Steinkohle und in Deutschland ist die Braunkohle der größte Klimakiller. Ohne raschen Ausstieg aus der Kohle können wir Klimaschutz und Energiewende vergessen.

Millionen Menschen, so warnte im August die Weltgesundheitsorganisation WHO, werden krank durch Klimawandel. Noch können wir handeln.

– Der Autor Franz Alt ist Journalist, Buchautor und Fernsehmoderator. Er wurde bekannt durch das ARD-Magazin „Report“, das er bis 1992 leitete und moderierte. Bis 2003 leitete er die Zukunftsredaktion „Zeitsprung“ im SWR, seit 1997 das Magazin „Querdenker“ und ab 2000 das Magazin „Grenzenlos“ in 3sat. Die Erstveröffentlichung des Beitrags erfolgte aufwww.sonnenseite.com. –

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