Neue Förderregeln für Photovoltaik-Anlagen in der Türkei

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Die türkischen Regierung hat entschieden, künftig Photovoltaik-Anlagen mit bis zu einem Megawatt Leistung mit einem Einspeisetarif zu fördern. Der Fördergrenze ist damit verdoppelt worden. Zuvor gab es nur Einspeisevergütungen für Photovoltaik-Anlagen bis zu 500 Kilowatt Leistung. Zudem hob die Regierung jegliche Limits für Projekte auf, die der Selbstversorgung dienen, was die Nachfrage nach Solarstrom stark antreiben dürfte. "Darauf haben wir fünf Jahre lang gewartet", sagt Ertug Babatas, Leiter Geschäftsentwicklung bei Enerparc mit Hauptsitz in Hamburg, auf Anfrage von pv magazine.

Die Regierung in Ankara wird einen Einspeisetarif für Photovoltaik-Kleinanlagen – sogenannte "lizenzfreie Systeme" – in Höhe von umgerechnet rund zehn Cent je Kilowattstunde einführen. Diese Anlagen würden im Rahmen von zehnjährigen Anbieterverträgen mit Energieversorgern gezahlt. Babatas sagte, dass die kurze Dauer des Einspeisevertrages – sonst wird eher von 20 bis 25 Jahren ausgegangen –, nur durch die konservative Haltung der türkischen Regierung erklärt werden könne. "Es ist schwierig auszurechnen, wie hoch der Strompreis in zehn Jahren sein wird. Wir schätzen, dass dieser Einspeisetarif schon in zehn Jahren ein guter Preis sein könnte", fügt Babatas hinzu.

Trotz weltweiter Klagen gegen "Domestic Content"-Regelungen, die einen nationalen Mindestanteil an der Wertschöpfung bei Photovoltaik-Anlagen vorgeben, hat sich die türkische Regierung dazu entschlossen, einen Bonus für lizenzfreie Installationen einzuführen, die in der Türkei hergestellte Komponenten enthalten. "Weil wir nicht in der EU sind", sagt Babatas, "ist es einfach für chinesische Hersteller, Niederlassungen in der Türkei zu gründen. Das können wir auch schon beobachten."

Die Solarindustrie in der Türkei erwartet nun, dass die Regierung als nächstes eine öffentliche Ausschreibung auch für " lizenzierte Installationen" mit einer Größe von über einem Megawatt eröffnet. Zuvor war eine Kapazitätsgrenze von 600 Megawatt für das türkische Stromnetz angekündigt worden, doch die Anträge summierten sich zu neun Gigawatt, woraufhin der Prozess ein abruptes Ende fand. Babatas erwartet, dass dieses Hindernis bald überwunden werden kann. "Ich glaube, die Regierung versteht jetzt die Nachfrage nach Solarenergie in diesem Land. Noch vor Ende des Jahres werden wir eine Ausschreibung für lizenzierte Anlagen erleben können", erklärt er. "Ich höre, dass unsere Partner in der Türkei einer riesigen Nachfrage für Projekte gegenüberstehen. Überall im Land nutzen Unternehmen, die über Dachflächen verfügen, die Chance, Solaranlagen aufzubauen." (Max Hall)

Übersetzt von Eva Weber, bearbeitet Sandra Enkhardt.

Wenn Sie mehr über den Markt für große Photovoltaik-Kraftwerke wissen wollen, merken Sie sich doch schon mal dieKonferenz "PV Power Plant – EU 2014" im April 2014 in Instanbul vor. Dort wird es auch um die Marktbedingungen für Photovoltaik in der Türkei gehen.

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