Nettoverlust von drei Milliarden Euro bei RWE erwartet

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RWE-Vorstandschef Peter Terium wird bei der Bilanzpressekonferenz am Dienstag voraussichtlich erstmals seit mehr als sechs Jahrzehnten eine Nettoverschuldung für das abgelaufene Geschäftsjahr verkünden. Die Nettoverschuldung für 2013 soll sich nach einem Bericht des „Handelsblatts“ auf drei Milliarden Euro belaufen. Dies übertreffe die schlimmsten Erwartungen, erfuhr das Blatt aus Kreisen des Aufsichtsrats. 2010 hatte der Energiekonzern noch einen Nettogewinn von 3,3 Milliarden Euro gemacht. 2012 lag das Ergebnis immerhin noch bei 1,3 Milliarden Euro. Der hohe Verlust sei das Ergebnis der verfehlten Politik von Teriums Vorgänger, Jürgen Großmann, schreibt das Handelsblatt. Dieser hatte die Energiewende hin zu Windkraft und Photovoltaik verschlafen. Mehr noch. Er verglich den Bau von Photovoltaik-Anlagen in Deutschland gern mit der Ananas-Zucht in Alaska. RWE habe in den vergangenen zehn Jahren immerhin noch zwölf Milliarden Euro in den Bau neuer Kohle- und Gaskraftwerke investiert, die mit dem wachsenden Anteil der Erneuerbaren aber zunehmend an Bedeutung und Profitabilität verlieren.

Ein Grund für den hohen Nettoverlust seien die Wertberichtigungen, schreibt das Blatt. Der größte Teil der Wertberichtigungen in Höhe von 4,8 Milliarden Euro entfalle auf das RWE-Kerngeschäft Stromproduktion. Der Energiekonzern hat bereits einige Kraftwerke vom Netz genommen und will sie teilweise konservieren. Weitere würden noch folgen. Terium hat mittlerweile die Abkehr von der Strategie Großmanns vorgenommen. Im Oktober kündigte er an, dass RWE künftig ausschließlich in erneuerbare Energien investieren wolle. Dem Bericht zufolge fehle dem Energiekonzern aber derzeit das Geld für diesen Neuanfang. Insgesamt belaufe sich der Schuldenberg demnach auf mehr als 30 Milliarden Euro. Eine Folge davon ist auch der bereits verkündete Stellenabbau. In den kommenden fünf Jahren sollen bei RWE 13.000 Arbeitsplätze wegfallen. Die Zahl der Mitarbeiter sinkt damit auf 61.000. (Sandra Enkhardt)

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