Nach dem Photovoltaik-Desaster stürzt sich Bosch nun ins Batterie-Abenteuer

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Der Robert Bosch GmbH will nach einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ eine Produktion für Hochleistungsakkus aufbauen. „Ich setze mich für einen Standort in Europa ein“, bestätigt Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung, dem Blatt. Die Investitionskosten sollen im Milliardenbereich liegen. Erst kürzlich hatte Bosch das US-Batterie-Start-up SEEO gekauft. Deren neue Technik eröffne Europa die Chance, wieder in die Batteriefertigung einzusteigen, so Denner weiter.

Ende August hatte ein Sprecher von Bosch auf Anfrage von pv magazine noch erklärt, dass es sich bei der Übernahme um die strategische Anpassung des Produktportfolios handele. Die Analysten von Lux Research warnten vor zahlreichen Fallstricken, die im Zusammenhang mit der Akquisition für Bosch auftauchen könnten. Die Übernahme von SEEO erfolge zu einem kritischen Zeitpunkt. Der Batteriehersteller versuche derzeit seine Technologie von Lithium-Eisenphosphat-Kathoden in Richtung Nickel-Kobald-Aluminium-Kathoden umzustellen, um damit einen Vorsprung vor der Konkurrenz zu haben, so die Analysten von Lux Research weiter.

Sie schrieben auch, dass SEEO auf der Suche nach einem Joint Venture-Partner sind, um die Produktionskapazitäten hochzufahren. Dieser scheint nun mit Bosch gefunden zu sein. Bosch-Chef Denner setzt große Hoffnungen in die Technologie, da die Batterien bei halbem Gewicht und einem Viertel des Platzbedarfs die Reichweite von Elektroautos verdoppeln könnten.

2009 hatte Bosch begonnen, einige Photovoltaik-Hersteller zu übernehmen. Nach Milliarden-Verlusten mit seiner Photovoltaik-Sparte beschloss der Stuttgarter Konzern im März 2013 wieder aus dem kristallinen Photovoltaik-Geschäft auszusteigen. Er suchte nach Investoren für seine Fabriken. So führt seit mehr als einem Jahr Solarworld die größte Fertigungsstätte von Bosch in Arnstadt weiter. (Sandra Enkhardt)

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