Mehrheit gegen Einbaupflicht von Smart Metern

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70 Prozent der Deutschen lehnen eine Einbaupflicht für Smart Meter ab. Nur 21 Prozent befürworten den Austausch hin zu intelligenten Stromzählern und sehen darin einen Nutzen für die Energiewende, wie eine repräsentative Umfrage von TNS Emnid im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) ergab. Die Verbraucherschützer fordern daher erneut von der Bundesregierung auf eine Einbaupflicht und damit eine Zwangsdigitalisierung zu verzichten. Die Bundesregierung hatte kürzlich einen entsprechenden Gesetzentwurf auf den Weg gebracht.

Nach Einschätzung der vzbv bringen die Smart Meter fast keine Vorteile für die Verbraucher und sind mit jährlichen Kosten von bis zu 100 Euro auch teuer. Neben den zusätzlichen Kosten, die auch 38 Prozent der Befragten befürchten, wird von 50 Prozent auch die Sorge um den Datenschutz als Grund für die Ablehnung benannt. „Verbraucher sind nicht von Smart Meter überzeugt. Für die meisten Haushalte wird sich der Einbau auch nicht lohnen. Zwang ist also der falsche Weg“, sagt Ingmar Streese, Leiter des Geschäftsbereichs Verbraucherpolitik beim vzbv. Zudem sei ihr Nutzen für die Energiewende hingegen aufgrund fehlender variabler Tarife und offener Fragen bei der Visualisierung des Verbrauchs nicht gesichert – gerade bei Kleinverbrauchern. Der vzbv fordert daher auch, dass die Verbraucher selbst über einen Einbau digitaler Stromzähler entscheiden sollten.

Der Anfang November im Bundeskabinett verabschiedete Gesetzentwurf „Digitalisierung für die Energiewende“ sieht vor, dass ab 2017 alle Haushalte mit einem Verbrauch von mehr als 6000 Kilowattstunden ein intelligentes Messsystem bekommen werden. Alle anderen Haushalte sollen schrittweise bis zum Jahr 2020 mit intelligenten Zählern ausgerüstet werden, wobei dann Netzbetreiber oder Vermieter den Einbau eines intelligenten Messsystems veranlassen könnten. Noch im Dezember soll der Bundesrat über den Entwurf beraten; im Januar 2016 dann der Bundestag. Hierbei sollten die Politiker den Zwang noch durch die Möglichkeit eines freiwilligen und marktgetriebenen Einbaus von Smart Metern ersetzen, fordern die Verbraucherschützer. (Sandra Enkhardt)

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