IHS: Chinas Auslese mit minimalen Auswirkungen auf Weltmarkt

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Das chinesische Industrieministerium MIIT veröffentlichte unlängst eine Liste mit 109 Photovoltaik-Unternehmen, die die neu geschaffenen Standards erfüllen und damit weiter staatliche Förderung erhalten sollen. Nach Ansicht der Analysten von IHS hat diese nur einen minimalen Effekt auf den globalen Photovoltaik-Markt. Allerdings könnte dadurch die Konsolidierung der chinesischen Solarindustrie einen neuen Schub erfahren. „Die Politik der Regierung wird die Konsolidierung unter den kleineren Anbietern beschleunigen, aber kaum Auswirkungen auf die insgesamt verfügbare Produktionskapazität haben“, sagt Jessica Jin, Analystin für Solar bei IHS. Zudem sei es wohl nicht das Ziel der Regierung, Photovoltaik-Hersteller, die nicht auf der Liste stünden in die Insolvenz zu treiben. Zwar sei mit der Nennung auf der Liste verbunden, dass die Unternehmen an öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen könnten und staatliche Finanzierungshilfen in Anspruch nehmen könnten. Doch dies sei bereits jetzt besonders für die kleineren Anbieter schon vorher schwierig gewesen, sagt Jin weiter.

Bei größeren Photovoltaik-Herstellern, die nicht auf der Liste des Ministeriums vertreten seien, sei auch kein direkter Schaden zu erwarten. Die Auflistung soll halbjährlich überprüft und aktualisiert werden. Als Beispiel nennt IHS Shunfeng und LDK Solar. Beide Solarzellen- und Modulhersteller seien nicht auf der Liste geführt. Grund sei bei Shunfeng, dass derzeit die Produktionskapazitäten des insolventen Konkurrenten Wuxi Suntech übernimmt, dass es sich in der ersten Runde für die Aufnahme beworben habe. LDK Solar hingegen könne die offiziellen Standards derzeit nicht erfüllen. Dennoch sei davon auszugehen, dass das Unternehmen weiterhin mit staatlicher Unterstützung rechnen könne.

Selbst wenn die chinesische Regierung mit der Veröffentlichung der Liste eine Konsolidierung bei kleineren Photovoltaik-Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette in Gang setzen sollte, so wird sich aus Sicht von IHS wenig an den verfügbaren Produktionskapazitäten ändern. Nach Berechnung der Analysten verfügen die 109 aufgeführten Photovoltaik-Anbieter über 92 Prozent der Polysilizium-, 94 Prozent der Wafer-, 95 Prozent der Solarzellen- und 93 Prozent der Modulkapazitäten in China. Eine etwaige Konsolidierung durch Insolvenzen der anderen Unternehmen hätte somit eine nur geringe Auswirkung auf die globale Photovoltaik-Versorgung.

Die Liste des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie MIIT geht auf im September 2013 erarbeitete Standards für die Photovoltaik-Industrie zurück. Diese enthalten zahlreiche Vorgaben bezüglich Produktionskapazitäten sowie technologische und ökologische Kriterien. Die 109 Photovoltaik-Unternehmen erfüllen nach einer entsprechenden Prüfung diese Standards. Nach IHS-Angaben sind nahezu alle großen Photovoltaik-Hersteller präsent. Prominente Ausfälle seien neben LDK Solar und Shunfeng noch ET Solar, CNPV und Tianwei. (Sandra Enkhardt)

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