IBC Solar will mit Neuausrichtung aus der Krise

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Die IBC Solar AG kommt nicht an einer Restrukturierung vorbei. Das Photovoltaik-Systemhaus aus Bayern kündigte – nicht zuletzt als Reaktion auf den deutlichen Einbruch des deutschen Photovoltaik-Marktes – nun die Neuausrichtung seines Geschäfts an. Künftig wolle sich IBC Solar neben seinem starken Handelsgeschäft in Deutschland vor allem auf die Entwicklung und Vermarktung von Photovoltaik-Projekten außerhalb Europas konzentrieren. Mit diesem zweiten Standbein erhoffe sich das Unternehmen stärker vom wachsenden Weltmarkt profitieren und einen Weg aus der derzeitigen Solarmarktkrise finden zu können, hieß es weiter.

Ein Arbeitsplatzabbau sei im Zuge der Neuausrichtung unvermeidbar. Insgesamt 83 Mitarbeiter würden in eine Transfergesellschaft wechseln, die sie umfassend weiterqualifizieren soll. Die Mittel für die Transfergesellschaft kämen von IBC Solar und der Arbeitsagentur, sagte der für Finanzen und Personal zuständige Vorstand, Jörg Eggensdorfer, während einer Telefonkonferenz. Die Mitarbeiter würden dort doppelt so lange beschäftigt, wie ihre Kündigungsfrist sei. Außerdem erhielten sie für diese Zeit 80 Prozent ihres Nettogehalts weiter, erhielten eine Abfindung und seien ab sofort freigestellt, sagte Eggensdorfer. Die betroffenen Mitarbeiter seien auf einer Versammlung am Montag darüber informiert worden. Möglichst bis März solle der Übergang abgeschlossen sein, damit IBC Solar dann wieder voll arbeitsfähig sei. Der Stellenabbau betreffe alle Bereiche des Unternehmens, sagte Gründer und Vorstandschef Udo Möhrstedt. Ein Verkauf oder die Schließung einzelner Geschäftsbereiche sei aber nicht geplant.

IBC Solar hofft mit der Restrukturierung 2014 wieder profitabel zu werden. Ein zweites Jahr mit einem Verlust könne sich IBC Solar nicht leisten, sagte Möhrstedt weiter. Er betonte aber zugleich, dass es keine Insolvenzgefahr gebe. Der Umbau werde aus eigener Kraft durchgeführt, da dass Unternehmen noch über eine solide finanzielle Grundlage mit hohem Eigenkapital verfüge. Für 2014 werde ein ausgegliches Ergebnis angestrebt, ergänzte Eggensdorfer. Der Umsatz solle auf dem Niveau von 2013 gehalten werden. Allerdings wolle das Photovoltaik-Systemhaus seinen Auslandsanteil in den kommenden zwei Jahren möglichst verdoppeln. 2013 habe er bei 20 Prozent gelegen. Außerdem habe sich der Umsatz 2013 zu 80 Prozent aus dem Handelsgeschäft und zu 20 Prozent aus dem Projektgeschäft generiert.

2013 habe das bayerische Photovoltaik-Systemhaus mit einem operativen Verlust abgeschlossen. In Deutschland wolle sich das Unternehmen künftig auf das Geschäft mit seinen Fachpartnern fokussieren. Schwerpunkte sollen dabei private und gewerbliche Photovoltaik-Anlagen für den Eigenverbrauch sein. Von der Realisierung von Photovoltaik-Großprojekten, etwa in Indien, Japan, dem Vereinigten Königreich oder Chile, verspricht sich IBC Solar ein „margenreiches“ zweites Standbein aufzubauen, wie es weiter hieß. Zudem wolle das Unternehmen seine Kernkompetenz in den Bereichen Eigenverbrauchs- und Speichersysteme auf internationale Märkte übertragen. Einen kompletten Rückzug aus Deutschland schloss IBC-Solar-Gründer Udo Möhrstedt aber aus. „Der Solarmarkt in Deutschland ist nach wie vor der stabilste der Welt und wegweisend für die globale Entwicklung der Photovoltaik. Aus diesem Grund werden wir unser Netzwerk an Fachpartnern stärken, um weitere Marktanteile zu gewinnen“, sagte Möhrstedt. Doch für das langfristige Wachstum von IBC Solar sei es wichtig, einen größeren Anteil am Photovoltaik-Weltmarkt zu erzielen. (Sandra Enkhardt)

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