GTM Research erwartet Photovoltaik-Zubau von 73 Gigawatt in diesem Jahr

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GTM Research geht in seinem am Mittwoch veröffentlichten Quartalsbericht „Global Solar Demand Monitor“ von einem Wachstum des globalen Photovoltaik-Marktes um 43 Prozent auf 73 Gigawatt in diesem Jahr aus. Das erste Halbjahr 2016 sei dabei vor allem von einem starken Nachfrageanstieg in China und Großbritannien bestimmt gewesen. Dieser sei durch das Auslaufen von Förderungen verursacht worden, so die Analysten. Auch in den USA habe es viel Zubau gegeben, so dass das Land im ersten Halbjahr zum zweitgrößten Markt aufgestiegen sei. In Indien habe in den ersten sechs Monaten immerhin zwei Gigawatt an Photovoltaik-Leistung installiert.

Für das zweite Halbjahr erwarten die Analysten von GTM Research nun einen Rückgang der Installationszahlen, vor allem in China, aber auch in Großbritannien und Japan. Die rückläufigen Zubauzahlen in China sorgten dabei für neue Sorgen, dass es zu einem neuen Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage kommen werde. Insgesamt fünf Trends für die Entwicklung des Photovoltaik-Weltmarkts haben die Analysten ausgemacht.

So erwarten sie in China einen Rückgang der Nachfrage im zweiten Halbjahr. Allerdings hat China in den ersten sechs Monaten nach jüngst veröffentlichten Zahlen bereits etwa 20 Gigawatt installiert. GTM Research geht davon aus, dass allein im Juni Photovoltaik-Anlagen mit rund zehn Gigawatt neu installiert worden sind, da nach dem 30. Juni die Einspeisevergütungen gekürzt worden sind. Dies habe zu Vorzieheffekten geführt. Hinzu komme ein Stopp von neuen Installationen in drei Provinzen, die die Photovoltaik-Nachfrage in China im zweiten Halbjahr werden sinken lassen, so die Analysten.

Großbritannien erlebte ein starkes erstes Quartal mit einem Zubau von etwa 1,5 Gigawatt. Auch dieser war getrieben durch das Auslaufen der ROC-Förderung für große Photovoltaik-Anlagen zum 1. April. Für den Rest des Jahres geht GTM Research davon aus, dass die neu installierte Leistung deutlich unter jener des ersten Quartals liegen werde, zumal auch die Einspeisetarife für private und gewerbliche Photovoltaik-Anlagen kontinuierlich gekürzt werden.

Die Analysten gehen davon aus, dass Indien in diesem Jahr Großbritannien als Nummer vier der Welt ablösen werde. Sie gehen von einem Wachstum von 127 Prozent aus. Im zweiten Halbjahr würden voraussichtlich weitere 3,8 Gigawatt Photovoltaik in dem Land zugebaut, nochmal mehr als doppelt so viel wie im bereits erfolgreichen ersten Halbjahr. Die Pipeline an in Ausschreibungen bezuschlagten Projekten in Indien liege bereits bei 25 Gigawatt, so der Bericht von GTM Research.

In Japan sei hingegen mit einem Rückgang des Photovoltaik-Marktes um zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr zu rechnen. Die neuen Richtlinien für die Solarförderung der Regierung könnten zudem dazu führen, dass etwa 30 Prozent der bereits genehmigten 56-Gigawatt-Projektpipeline wieder gestrichen werde, heißt es in dem Quartalsbericht.

Nach Ansicht der Analysten dürften sich die USA mit der vergangenen Dezember gebilligten Verlängerung der Steuervergünstigungen für Photovoltaik-Anlagen bis 2021 als einer der drei größten Weltmärkte etablieren. Für dieses Jahr korrigierte GTM Research die Prognose für den Zubau leicht nach unten – auf 14,5 Gigawatt. Allerdings sei dabei der Bau dieser Anlagen einfach nur auf das kommende Jahr verschoben worden. Die Analysten rechnen damit, dass dann etwa 60 Prozent der Photovoltaik-Kraftwerke ans Netz gehen werden, die vor dem Hintergrund des ursprünglichen Ende der Steuervergünstigungen schon in diesem Jahr installiert werden sollten. (Sandra Enkhardt)

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