Greenpeace-Ranking: Apple sticht Facebook und Google aus

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Die großen Internetkonzerne weltweit gehören auch zu den größten Stromverbrauchern. Greenpeace hat die führenden Cloud-Computing- und Colocation-Anbieter nun wieder auf die Nutzung erneuerbarer Energien untersucht. Das dritte Jahr in Folge liegt der kalifornische Elektronikkonzern Apple an der Spitze. Im diesjährigen Ranking kommt er auf einem Wert von 83 Prozent im „Clean Energy Index“. Nur vier Prozent des Stromanteils kommt demnach bei Apple aus Gaskraftwerken, jeweils fünf Prozent entfallen auf Kohle- und Atomstrom.

Damit liegt Apple klar vor der Konkurrenz. Auf Platz zwei folgt Facebook mit 67 Prozent. Der Konzern bezieht immerhin noch 15 Prozent seines Stroms aus Kohlekraftwerken. Neun Prozent Anteil hat der Atomstrom, sieben Prozent das Gas. Google liegt auf Platz drei und erreicht 56 Prozent im „Clean Energy Index“ von Greenpeace. Atom, Kohle und Gas haben bei dem Internetkonzern noch einen Anteil von 10 bis 15 Prozent beim Strom.

Besonders schlecht im Greenpeace-Ranking schneidet Amazon Web Services (AWS) ab. Das Unternehmen hoste etwa große Datenmengen von Betreibern wie Pinterest und Spotify. Die Rechenzentren von AWS beziehen 30 Prozent Strom aus Kohlekraft, 26 Prozent Atomstrom und 24 Prozent Strom aus Gaskraftwerken, wie das Ranking zeigt. Gerade einmal 17 Prozent stammten aus erneuerbaren Energiequellen. Greenpeace moniert zudem, dass das Unternehmen nur mangelnde Transparenz biete, woher es seine Energielieferungen beziehe.

Greenpeace fordert bereits seit 2009 von den Internetkonzernen einen konsequenten Umstieg auf erneuerbare Energien. „Wäre das Internet ein Land, so hätte es weltweit den sechstgrößten Stromverbrauch“, erklärt Niklas Schinerl, Energieexperte der Umweltorganisation. Eine Hauptlast am Datenverkehr in den USA trage der Streaming-Anbieter Netflix mit seinen 83 Millionen Abonnenten weltweit. Die Filme und Serien liegen Greenpeace zufolge auch auf den Servern von AWS. „Wenn Amazon, Netflix und andere nicht schnell und konsequent auf erneuerbare Energien umsteigen, werden sie zur Schmuddelecke im Klimaschutz“, sagt Schinerl. Er verweist zudem darauf, dass sich der Umstieg für die Konzerne auch noch aus anderen Gründen lohne. Erneuerbare seien mittlerweile preissicherer und oftmals günstiger als Kohle, Öl und Gas. Zudem könnten die Unternehmen mit dem sauberen Image bei den Verbrauchern punkten. (Sandra Enkhardt)

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