Energieintensive Industrien fordern echte EEG-Reform

Teilen

Die Energieintensiven Industrien in Deutschland (EID) haben die bisherigen Vereinbarungen von CDU, CSU und SPD zur EEG-Reform harsch attackiert. Die Pläne griffen viel zu kurz, sagte EID-Sprecher Utz Tillmann, der zugleich auch Hauptgeschäftsführer des Verbands der Chemischen Industrie ist. Bei den Koalitionsverhandlungen hätten die Parteien bislang vor Maßnahmen zur spürbaren Kostensenkung der Energiewende zurückgeschreckt. „Die Koalitionäre gehen die notwendige EEG-Reform nur halbherzig an. Dies kann sich unser Industrieland nicht leisten“, sagte Tillmann. Es gehe darum, die Systemfehler bei der Wurzel zu packen. „Dazu gehört, die Geschwindigkeit der Energiewende zu drosseln, die Ausbauziele realistisch zu gestalten und die erneuerbaren Energien unverzüglich an den Markt zu führen“, so Tillmann weiter. Einen Ausbau von Photovoltaik, Windkraft und Biomasse um jeden Preis dürfe es nicht länger geben. Die Defizite müssten Union und SPD bis zum Ende ihrer Koalitionsverhandlungen beheben.

Im Zuge einer EEG-Reform geht es auch immer wieder um eine Neugestaltung der Ausnahmeregelungen für die energieintensiven Industrien in Deutschland. Wegen der bestehenden Regelung droht der Bundesregierung auch ein Beihilfeverfahren der EU-Kommission in Brüssel. Dieses wird voraussichtlich noch vor dem Jahresende eröffnet werden. Der EID-Sprecher und Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff, kritisierte die Pläne, die Industrie künftig stärker finanziell an den Kosten der Energiewende zu beteiligen. „Einschränkungen bei den Entlastungsregeln für energieintensive Betriebe bedrohen aber deren Wettbewerbsfähigkeit. Die Investitionssicherheit für erneuerbare Energien wird mit einer wachsenden Unsicherheit für die Investitionen der Grund- und Werkstoffindustrien erkauft“, sagte Kerkhoff weiter. Er forderte von der neuen Bundesregierung „eine klare Zusage“ für den Erhalt der industriellen Wertschöpfungsketten und den Arbeitsplätzen in Deutschland. Zudem sollte die deutsche Energiewende stärker in einen europäischen Kontext gestellt werden. „„Union und SPD wollen das deutsche EEG mit dem EU-Recht vereinbaren. Die rechtliche Absicherung ist wichtig, aber nur die halbe Miete“, sagte EID-Sprecher Kerkhoff. Es müsse auch berücksichtigt werden, dass deutsche Unternehmen im europäischen Wettbewerb stünden, der nicht durch eine rein nationale Kostenbelastung wie durch das EEG verzerrt werden dürfe. (Sandra Enkhardt)

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Teilen

Ähnlicher Inhalt

An anderer Stelle auf pv magazine...

Schreibe einen Kommentar

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.

Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.

Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.

Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.