BSW-Solar: Drastische Folgen bei Belastung des Eigenverbrauchs erwartet

Teilen

Die Belastung des Eigenverbrauchs von Solarstrom mit der EEG-Umlage könnte den weiteren Ausbau der Photovoltaik in Deutschland lahmlegen. 90 Prozent der Photovoltaik-Unternehmen fürchten nach einer aktuellen Mitgliederbefragung des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar), dass nach einer entsprechenden EEG-Reform der jährliche Zubau unter die politische Mindestzielsetzung von 2500 Megawatt fallen könnte. Der Verband appellierte erneut an die Bundesregierung, auf diese Solarabgabe unbedingt zu verzichten. Zunehmender Widerstand gegen die Belastung des Eigenverbrauchs von Solarstrom komme auch von Verbraucherschützern, Umwelt- und Wirtschaftsverbänden, der Wohnungswirtschaft sowie aus den Bundesländern. Bislang hat Bundesenergieminister Sigmar Gabriel (SPD) das Vorhaben aber nicht aus seinem Gesetzentwurf für die EEG-Reform genommen.

Der BSW-Solar erwartet auch drastische Auswirkungen sollte es zur Belastung des Eigenverbrauch kommen. Fast alle befragten Unternehmen hätten angegeben, dass sie dann den Verlust von Aufträgen erwarten. Immerhin noch 82 Prozent gehen auch vom Verlust von Arbeitsplätzen aus. Nach Angaben des BSW-Solar hat sich die Zahl der einst rund 130.00 Arbeitsplätze rund um die Photovoltaik-Technologie bereits etwa halbiert. Gründe für die Jobverluste seien neben den harten Wettbewerbsbedingungen auch die wiederholte Kürzung der Solarförderung in den vergangenen Jahren.

Gabriels Pläne sehen vor, dass selbst verbrauchter Solarstrom künftig mit 70 Prozent der EEG-Umlage – also aktuell 4,4 Cent je Kilowattstunde – belastet werden soll. Dies würde die Wirtschaftlichkeit neuer Photovoltaik-Projekte stark schwächen, heißt es beim BSW-Solar. Der Verband fürchtet, dass dann kaum noch neue Photovoltaik-Anlagen für den gewerblichen oder industriellen Eigenverbrauch installiert würden, da lediglich eine Bagatellgrenze für Anlagen bis zehn Kilowatt Leistung vorgesehen sei. „Statt Unternehmer durch eine EEG-Umlage von ihren Investitionsvorhaben in eine saubere Stromversorgung abzubringen, sollen die Verursacher des Treibhauseffekts stärker zur Kasse gebeten werden“, kritisiert Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. Anders als der Eigenverbrauch von Solarstrom soll der Eigenstromverbrauch von Kohlekraftwerken und dem Braunkohlentagebau nach den derzeitigen Plänen weiter von der EEG-Umlage befreit bleiben. Dabei zeigten die Berechnungen des Verbandes, dass die Belastung des Eigenverbrauchs von Solarstrom untauglich sei, die Strompreise für die Verbraucher zu senken. (Sandra Enkhardt)

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Teilen

Ähnlicher Inhalt

An anderer Stelle auf pv magazine...

Schreibe einen Kommentar

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.

Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.

Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.

Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.