BEE und BSW-Solar kritisieren erste geöffnete Photovoltaik-Ausschreibung

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Am Montag gingen alle fünf Zuschläge für Photovoltaik-Freiflächenanlagen mit 50 Megawatt Gesamtleistung, die im Zuge derersten grenzüberschreitenden Ausschreibung, nach Dänemark. Der Zuschlagswert lag mit 5,38 Cent pro Kilowattstunde deutlich unter dem Niveau der nationalen Photovoltaik-Ausschreibungen in Deutschland. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Anlagen auf Ackerflächen entstehen werden. Gebote für Solarparks in Deutschland kamen nicht zum Zug, nicht zuletzt weil hierzulande keine Photovoltaik-Anlagen auf Ackerflächen mehr über das EEG gefördert werden.

„Die erste grenzüberschreitende Ausschreibung für Erneuerbare Energien macht deutlich, dass überstürzte und unausgegorene Ansätze zu einem verzerrten Wettbewerb führen“, kritisiert Harald Uphoff, der kommissarisch die Geschäftsführung des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE) leitet, die Ergebnisse. Neben den Vorteilen bei der Flächenkategorie hätten dänische Projektierer auch noch bessere steuerliche Rahmenbedingungen. So sei ein fairer Wettbewerb nicht möglich. „Die Europäische Union zwingt die Mitgliedsstaaten zu Marktöffnungen, für die kein Boden bereitet ist“, so Uphoff weiter.

Auch beim Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) fürchtet man nicht nur im Vergleich mit Dänemark, sondern auch mit anderen Ländern Nachteile für deutsche Projektierer – gerade mit Blick auf die verfügbaren Flächen. Es soll weitere Tests zu diesen geöffneten Ausschreibungen für erneuerbare Energien geben. Allerdings zeige der erzielte Durchschnittspreis von 5,38 Cent pro Kilowattstunde wie groß das Einsparpotenzial auf günstigeren Flächen sei. "Deutschland täte gut daran, die Restriktionen abzuschaffen, die Solarenergie hierzulande unnötig verteuern", fordert Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar.

Die EU-Kommission verlangt von Deutschland aktuell, fünf Prozent seines Ausschreibungsvolumens für andere Mitgliedsstaaten zu öffnen. Dieser Anteil könnte in den kommenden Jahren auf 15 Prozent steigen. „Den Binnenmarkt kann man nicht mit der Brechstange erzwingen. Solange grenzüberschreitende Ausschreibungen zu derartigen Wettbewerbsverzerrungen führen, sind sie nicht geeignet“, erklärte Uphoff. Er forderte von Brüssel, es sollte die Planung gemeinsamer Projekte auf freiwilliger Basis ermöglichen. Zudem müsse sichergestellt werden, dass Erneuerbare-Energien-Anlagen europaweit dezentral und verbrauchernah installiert würden. Europaweite Ausschreibungen seien dafür ungeeignet. (Sandra Enkhardt)

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