BEE: Sinkende EEG-Umlage hat nichts mit Reform zu tun

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Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) geht davon aus, dass die EEG-Umlage im kommenden Jahr auf rund sechs Cent je Kilowattstunde sinken werde. Derzeit müssen nicht-privilegierte Letztverbraucher 6,24 Cent je Kilowattstunde zahlen. „Dass die EEG-Umlage erstmals seit ihrer Einführung im Jahr 2000 sinkt, ist eine gute Nachricht für die Stromkunden. Die Senkung hat aber nichts mit der EEG-Reform von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel zu tun“, sagt Harald Uphoff, stellvertretender BEE-Geschäftsführer. Die Anhebung für 2014 sei „etwas zu hoch gewesen“. Daher seien die Einnahmen auf dem EEG-Konto höher als die Ausgaben, so zu den Hintergründen der erwarteten Absenkung. Mitte Oktober werden die Übertragungsnetzbetreiber die Höhe der EEG-Umlage für 2015 offiziell bekanntgeben.

Ende August betrug der Überschuss auf dem EEG-Konto mehr als 1,5 Milliarden Euro. Im Vorjahr stand zu diesem Zeitpunkt noch ein Minus von mehr als zwei Milliarden Euro. Der BEE erwartet bis Ende September einen leichten Rückgang des Überschusses auf etwa 800 Millionen Euro. Der EEG-Kontostand wird in die Berechnungen der Übertragungsnetzbetreiber einfließen. Abweichungen von diesen Annahmen können die EEG-Umlage um 0,11 Cent erhöhen oder senken, wie es beim Verband hieß. Der BEE geht zudem davon aus, dass auch 2016 und 2017 eine stabile Entwicklung bei der EEG-Umlage zu erwarten ist. „Die Zeiten deutlich steigender EEG-Umlagen sind vorbei“, sagt Uphoff.

Für seine Berechnungen hat der BEE angenommen, dass die EEG-Umlage auf 365 Terawattstunden anfallen wird. Dies entspreche in etwa dem nicht-privilegierten Letztverbrauch aus dem Vorjahr. Die Befreiungen für energieintensive Unternehmen erwartet der Verband etwa auf dem Niveau vor der EEG-Reform. Der Börsenstrompreis in der BEE-Berechnung wird dagegen von derzeit durchschnittlich 3,2 auf 3,0 Cent pro Kilowattstunde im kommenden Jahr sinken. 2013 habe der Börsenstrompreis noch bei 3,8 Cent pro Kilowattstunde und 2008 gar bei sieben Cent je Kilowattstunde gelegen. Mit den sinkenden Börsenstrompreise steigt aber auch die Differenz zu den Vergütungen, die an Photovoltaik-, Windkraft- und Biomasseanlagenbetreiber gezahlt werden. „Im Gegenzug sollten die seit Jahren fallenden Börsenstrompreise 2015 endlich an alle Stromkunden weitergegeben werden“, fordert Uphoff. (Sandra Enkhardt)

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