Abregelung von Erneuerbaren-Anlagen hat sich fast verdreifacht

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"Die Stromverbraucher profitieren heute von der großen Anbietervielfalt auf den Endkundenmärkten. Auch im Heizstrombereich hat der Wettbewerb endlich Fahrt aufgenommen“, erklärte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts, bei der Vorstellung des gemeinsam mit der Bundesnetzagentur erstellten Monitoringberichts 2015 über die Entwicklungen auf den deutschen Elektrizitäts- und Gasmärkten. Die Marktmacht der größten Stromerzeugungsunternehmen habe in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen. „Die Stromgroßhandelsmärkte sind von hoher Liquidität gekennzeichnet. Stromlieferungen können an der Börse nun kurzfristiger und mit höherer zeitlicher Auflösung gehandelt werden“, so Mundt weiter.

In ihrem Monitoringbericht gehen die Behörden auch auf die fortschreitende Energiewende in Deutschland ein und betonen dabei vor allem den aus ihrer Sicht noch unzureichenden Netzausbau. "Die Stromerzeugung ist durch einen Rückgang der Erzeugung aus konventionellen Energieträgern bei einem gleichzeitigen Anstieg der Erzeugung aus erneuerbaren Energieträgern geprägt. Der Netzausbau kann damit immer noch nicht Schritt halten. Als Folge mussten die Netzbetreiber 2014 verstärkt Maßnahmen zur Wahrung der Netz- und Systemstabilität ergreifen", sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Vor allem einzelne Abschnitte des Verteil- und Übertragungsnetzes seien überlastet. Die Versorgungssicherheit sei daher bedroht.

Die veranschlagten saldierten Kosten für diese Eingriffe 2014 seien von den Übertragungsnetzbetreibern mit 186,7 Millionen Euro angegeben worden. Eine deutliche Zunahme habe es auch bei der Abregelung von Erneuerbaren-Energien-Anlagen gegeben. Bei diesem Einspeisemanagement habe sich die Menge der Abregelung von 555 Gigawattstunden im Jahr 2013 auf 1.581 Gigawattstunden im vergangenen Jahr fast verdreifacht. Die entsprechenden Entschädigungszahlungen haben sich dem Monitoringbericht zufolge mit etwa 83 Millionen Euro um rund 89 Prozent erhöht. Auch für das Jahr 2015 zeichne sich bereits im ersten Quartal eine abermalige Erhöhung der Abregelung und somit der Entschädigungszahlungen ab.

Auf dem Gasmarkt hätten sich die Import- und Exportmengen erhöht. Wichtigste Bezugsquelle sei weiterhin Russland und die GUS-Staaten sowie Norwegen und die Niederlande. Das exportierte Gas sei nach Tschechien, die Schweiz, Österreich und Frankreich geliefert worden. Die Gasletztverbraucherpreise seien erneut leicht gesunken. „Die Importpreise orientieren sich inzwischen ganz überwiegend an den Erdgasbörsenpreisen und nicht mehr an Ölpreisen. Auch auf den größten Endkundenmärkten stehen die Anbieter in bundesweitem Wettbewerb“, erklärte Mundt zur Situation der Gasmärkte. (Sandra Enkhardt)

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