Google und Engie unterzeichnen PPA über mehr als 140 Megawatt Photovoltaik und Wind für deutsche Standorte

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Engie und Google haben am Dienstag eigenen Angaben zufolge einen wichtigen Meilenstein ihrer Zusammenarbeit erreicht: einen rund um die Uhr klimaneutralen Energieliefervertrag für die Google-Standorte in Deutschland. Demnach wird Engie ab 2022 Google mit Energie aus mehr als 140 Megawatt Photovoltaik und Windkraft versorgen. Der Strom soll unter anderem aus einem neuen Photovoltaik-Projekt mit 39 Megawatt kommen, das 2023 in Betrieb gehen soll. Zudem sollen 22 Windparks in fünf Bundesländern nach dem Ende der EEG-Förderung weiterbetrieben werden. Darüber hinaus soll Engie umfassende Energiemanagementdienste anbieten, einschließlich der Beschaffung von Restlieferungen, Bilanzkreismanagement und Netzmanagement. Ziel ist, die deutschen Google-Standorte bis 2022 „zu 80 Prozent kohlenstofffrei“ zu machen. „Es ist einzigartig in Europa, dass ein Unternehmen über das ganze Jahr rund um die Uhr eine CO2-freie Stromversorgung aus Solar- und Windkraft garantiert“, heißt es in der Mitteilung.

Insgesamt investiert Google bis 2030 eine Milliarde Euro in den Standort Deutschland. Zu dem Paket gehörten neben dem Vertrag mit Engie auch ein Rechenzentrum in der Nähe von Frankfurt und eine neue Cloud-Infrastruktur im Raum Berlin-Brandenburg. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) begrüßte am Dienstag die Investition. „Eine Milliarde Euro bis 2030 sind ein starkes Signal“, so Altmaier. „Der Energieverbrauch der Rechenzentren und Clouddienste soll künftig zu jeder Stunde zu rund 80 Prozent aus erneuerbaren Energien stammen. Das zeigt: Grüne Energie ist längst ein zentraler Faktor für die Standortwahl.“

Google arbeitet daran, alle Rechenzentren weltweit klimaneutral zu betreiben. Dafür hat der Konzern bereits 2017 einen Stromabnahmevertrag mit dem niederländischen Energieversorger Eneco unterzeichnet.

Aus Sicht der Deutschen Energieagentur (dena) unterstreicht die Vereinbarung von Google und Engie zum Direktbezug von erneuerbaren Energien die wachsende Bedeutung dieses Vertriebswegs. „PPAs werden zu einem entscheidenden Pfeiler der Energiewende. Großabnehmer aus Industrie, Gewerbe und Dienstleistungen betrachten sie mehrheitlich als Möglichkeit, ihren Strombezug auf Basis erneuerbarer Energien langfristig gegen steigende Strompreise abzusichern und gleichzeitig die eigenen Prozesse und Aktivitäten zu dekarbonisieren“, so dena-Chef Andreas Kuhlmann. „In der kommenden Legislatur besteht die Chance, diesem Geschäftsmodell auch in Deutschland über passende Rahmenbedingung mehr Rückenwind zu geben.“ Innovativ für den deutschen PPA-Markt sei bei Engie und Google, dass Erzeugung und Verbrauch auf Stundenbasis gemessen werden.

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