Solaroffensive in Baden-Württemberg

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Die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen in Baden-Württemberg will künftig konsequenter am Klimaschutz und dem Ausbau der erneuerbaren Energien arbeiten. Die Partei von Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat dazu in dieser Woche den Beschluss „Klimaschutz in Baden-Württemberg – jetzt noch konsequenter handeln“ verabschiedet. Darin enthalten ist eine „Solaroffensive“, mit der der Photovoltaik-Anteil von 7,5 Prozent am Strommix weiter gesteigert werden soll.

Es gehe darum, vor allem die Installation von Dachanlagen verstärkt in den Fokus zu nehmen. „Bis zu elf Gigawatt installierte Leistung könnten den Einschätzungen des Landesnaturschutzverbandes zufolge auf den Dachflächen im Land installiert werden“, heißt es im Beschluss der Grünen. Das Land sollte dabei als Vorbild vorangehen. „Bis 2020 hat sich die Landesregierung das Ziel gesetzt, dass 86.000 Quadratmeter Dachfläche der Landesliegenschaften mit Photovoltaik belegt ist“, heißt es weiter. Bis 2025 sollte diese Fläche nochmals verdoppelt werden.

Für Photovoltaik-Freiflächenanlagen hatte die Landesregierung in Stuttgart bereits im vergangenen Jahr zusätzliche Flächen freigegeben. So ist es nun auch möglich, eine begrenzte Zahl von Anlagen auf Ackerflächen in benachteiligten Gebieten zu realisieren. Im vergangenen Jahr brachte dies Baden-Württemberg aber kaum Zuschläge bei den Ausschreibungen. Daher wollen die Grünen nun für Freiflächenanlagen noch einen „Leitfaden mit Verfahrens- und Planungshinweisen“ erstellen lassen. Ziel sei es, Solarparks möglichst auf aus Sicht der Landwirtschaft und des Naturschutzes geeignete Standorte zu lenken und unter Einhaltung ökologischer Standards zusätzlichen Flächenbedarf für Ausgleichsmaßnahmen zu minimieren, heißt es in dem Papier weiter.

Die Grünen wollen sich zudem für „eine rasche und umfassende wirtschaftliche Gleichstellung“ von Mieterstrom und Eigenverbrauch im EEG stark machen. „Wir werden uns auf der Bundesebene weiter dafür einsetzen, die regulatorischen und administrativen Hemmnisse bei der Umsetzung von Mieterstrommodellen weiter abzubauen. Ziel muss dabei sein, mehr Flächen und Optionen für Photovoltaik nutzbar zu machen“, versprechen die Grünen im Zuge ihrer Solaroffensive. Zudem müssten Hausbesitzer und Mieter besser über die Vorteile von Photovoltaik aufgeklärt und beraten werden.

Förderprogramm für Heim- und Gewerbespeicher geplant

Mit Blick auf ein geplantes Programm des Umweltministeriums in Stuttgart zur Förderung von Photovoltaik-Heimspeichern bis 30 Kilowatt und von Gewerbespeichern größer 30 Kilowatt zeigten sich die Grünen erfreut. So könne der Anteil des Eigenverbrauchs von Solarstrom weiter erhöht werden. Ziel der Förderung sollte sein, den Einbau von intelligenten Photovoltaik-Speichern zu unterstützen und hierbei explizit deren Netzdienlichkeit zu adressieren, wie es in dem Papier heißt. Das baden-württembergische Landesumweltministerium bestätigte auf Anfrage von pv magazine die Vorbereitungen für eine Speicherförderung. Der Start erfolge voraussichtlich Ende Februar, so ein Sprecher.

Erst am Donnerstag hatte das Umweltministerium den Förderwettbewerb „Regionale PV-Netzwerke“ gestartet. Damit solle der Ausbau der Photovoltaik vorangebracht werden. Das auf drei Jahren angelegte Programm hat ein Volumen von insgesamt 3,5 Millionen Euro. Mit dem Geld sollen Beratungs- und Netzwerkinitiativen in Baden-Württemberg unterstützt werden. „Wir haben den Ehrgeiz, den derzeit verhaltenen Zubau von Photovoltaik insbesondere in Ballungsgebieten zu beleben. Jeder dafür investierte Euro bringt uns unserem Ziel näher, den Anteil von Photovoltaik an der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien von aktuell acht auf zwölf Prozent im Jahr 2020 anzuheben“, erklärte Umweltminister Franz Untersteller von den Grünen.

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